Wien (OTS) – Bei der 25. Ausgabe des französischen Radiokunstpreises Phonurgia Nova Awards wurde die Ö1-„Kunstradio“-Produktion „Magneto Mori: Vienna“ von Mark Vernon in der Kategorie „Sound Art Prize“ ausgezeichnet.
In „Magneto Mori: Vienna“ mischen sich Klänge aus der Vergangenheit und der Gegenwart Wiens miteinander. Im November 2019 wurden zwei Tage lang Tonaufnahmen der ganzen Stadt direkt mit einem tragbaren Tonbandgerät auf Magnettonband aufgenommen. Dieses Band wurde in Stücke geschnitten und mit einigen Magneten gemeinsam in der Erde vergraben. Die Magnete löschten die Teile des Tonbands mit denen sie direkt in Kontakt kamen. Nach einigen Tagen wurden die verbleibenden Tonfragmente exhumiert, gewaschen, getrocknet und in zufälliger Reihenfolge wieder zusammengefügt. Die absichtliche Teillöschung und Abnutzung der Wiener Aufnahmen hat künstlich bearbeitet klingende Sounds hervorgebracht. Während Vernons Aufnahmen der Stadt in der Erde ruhten, hat er alte Kassetten, Diktiergeräte und Tonbandgeräte auf den lokalen Flohmärkten gesammelt und zusätzliche Aufnahmen in der Stadt gemacht. Alle diese Elemente bildeten das Ausgangsmaterial für die radiophone Komposition „Magneto Mori: Vienna“, die einerseits ein Wien- und andererseits auch ein Zeitporträt darstellt. Es entstand eine Art archäologischer Ausgrabung gefundener Geräusche, verlorener Fragmente, vergrabener Erinnerungen und magnetischer Spuren.
Der internationale Radiokunst-Wettbewerb Prix Phonurgia Nova 2020 fand vergangenes Wochenende in der Bibliothèque Nationale de France in Paris statt. Der Trägerverein Phonurgia Nova wurde 1983 auf Initiative von Pierre Schaeffer gegründet. Seit 1986 vergibt er regelmäßig Preise für Radiokunst.
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