Wien. (OTS) – Wien. „Die Stahlindustrie leidet in ganz Europa unter den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona. Gleichzeitig bauen Länder wie China konsequent Kapazitäten auf und schwemmen den europäischen Markt mit billigem Stahl. Es braucht hier rasch angepasste beherzte Gegenmaßnahmen“, sagt Reinhard Streinz, Angestellten-Betriebsratsvorsitzender der voestalpine Stahl GmbH und Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs eisenerzeugende Industrie in der Gewerkschaft GPA-djp. ++++
„Die Stahlindustrie ist ein wichtiges Standbein der österreichischen und europäischen Wirtschaft. Hier wird Stahl auf Spitzenniveau produziert. Die Auftragseingänge sind allerdings europaweit um über 70 Prozent eingebrochen. Fast die Hälfte der europäischen Belegschaften sind von reduzierten Arbeitszeiten wie Kurzarbeit betroffen. China konnte seine Produktion indes im ersten Quartal 2020 um 1,3 Prozent steigern“, erklärt Streinz.
Der Gewerkschafter fordert ein Schutzpaket für den europäischen Stahlsektor: „Die EU-Stahlschutzmaßnahmen, die seit 1. Juli in Kraft sind, müssen an den enormen Rückgang der EU-Nachfrage angepasst werden. Es braucht ein ehrgeiziges europäisches Konjunkturprogramm für die Industrie. Dazu müssen etwa die Auto- und die Baubranche wieder angekurbelt werden.“
„An der Stahlindustrie hängen tausende Arbeitsplätze. Außerdem wird die Bewältigung von Zukunftsherausforderungen wie dem ökosozialen Umbau von Verkehrswegen, Gebäuden und Energienetzen ohne Stahl nicht möglich sein. Wir müssen jetzt darauf achten, dass wir unsere infrastrukturelle Zukunft nicht mit chinesischem Billig-Stahl bestreiten, sondern Arbeitsplätze und Qualität in Europa sichern“, schließt Streinz.
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