Wien (OTS) – „Die schützenswerten Wälder der Kulturlandschaft sind das Ergebnis einer nachhaltigen und enkeltauglichen Bewirtschaftung. Bei der täglichen harten Arbeit sind die Waldbesitzer stets bemüht, auf einen guten und vielfältigen Zustand ihrer Wälder zu achten, denn dieser ist ihre Grundlage für das Familieneinkommen“, erklärt Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Österreich.
Die Klimakrise, hervorgerufen durch den ungehemmten Verbrauch fossiler Rohstoffe, ist auch Hauptverursacher des Biodiversitätsverlustes. Zahlreiche internationale Studien belegen, dass aufgrund der Erderhitzung viele Tier- und Pflanzenarten nicht nur ihr Verbreitungsgebiet verlieren, sondern infolgedessen auch aussterben werden. „Um Insekten zu schützen, braucht man nicht 10% der Wälder außer Nutzung zu stellen, wie dies im Entwurf der Biodiversitätsstrategie 2030 geschrieben steht. Vielmehr muss die Verwendung von Erdöl, Erdgas und Kohle rasch und deutlich reduziert werden“, stellt der Obmann klar.
Auch in Österreich hinterlässt die Klimakrise bereits deutliche Spuren am Wald. Anhaltende Dürreperioden von 2015 bis April 2020 haben insbesondere im Wald- und Mühlviertel allen Bäumen schwer zugesetzt. Waldbesitzer haben so schnell wie möglich reagiert und die vom Borkenkäfer befallenen Bäume notgedrungen geerntet. Wenn das bereitgestellte Holz aber nicht zeitgerecht abgeholt werden kann, ist punktuell der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig, um das Ausfliegen der todbringenden Käfer aus den Holzstößen zu verhindern. Auf den entstandenen Kahlflächen müssen die gepflanzten Bäumchen vor dem Rüsselkäfer geschützt werden, damit möglichst rasch wieder ein Wald entsteht, der alle seine positiven Wirkungen entfalten kann.
Im Entwurf der Biodiversitätsstrategie 2030 werden jedoch Maßnahmen vorgeschlagen, die eine verstärkte Verwendung des nachwachsenden und umweltfreundlichen Werkstoffes Holz verhindern. Um den durch die Klimakrise verursachten Biodiversitätsverlust zu stoppen, braucht es aber andere Ansätze. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes und anderer wissenschaftlicher Institutionen besagt, dass der beste Klimaschutzeffekt durch eine verstärkte Holzverwendung und den Ersatz CO2-intenisver Materialien erzielt wird.
„Mehr Holzverwendung bedeutet, dass die Nachlieferung des schädlichen, fossilen CO2 in die Atmosphäre unterbunden wird. Ziele und Maßnahmen im völlig verunglückten Entwurf einer Biodiversitätsstrategie verschlimmern nicht nur die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust, sondern gefährden zudem zahlreiche grüne Arbeitsplätze in der für Österreich so wichtigen Wertschöpfungskette Holz. Es gilt daher Maß zu halten und die wichtigen Klimaschutzmaßnahmen im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 umzusetzen. Diese sehen unter anderem eine Holzbauoffensive und die Produktion von Diesel aus Holz vor“, appelliert Rosenstatter abschließend an Bundesministerin Eleonore Gewessler. (Schluss)
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