Wien (OTS) – „Während Ryanair-Boss O’Leary und auch seine Manager bei der Tochter Laudamotion trotz Corona-Krise ein Leben wie Dagobert Duck führen, geizen sie weiter bei den ohnedies gekürzten Gehältern ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verschlechtern für sie die Arbeitsbedingungen und betrachten geltendes Recht im besten Fall als unverbindliche Empfehlung“, kritisiert Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, die gestern bekannt gewordene neue Jahresgage in Höhe von 3,5 Millionen für den irischen Milliardär.++++
Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass O‘Leary noch vor ein paar Monaten die Wiener Lauda-FlugbegleiterInnen mit einem Grundgehalt unterhalb der Mindestsicherung abspeisen wollte. Zudem würden die MitarbeiterInnen vom „Dagobert Duck der Billigluftfahrt“ auch außerhalb Österreichs konzernweit weiterhin seit Monaten unverhohlen mit Jobverlust bedroht, wenn sie keine schmerzhaften Gehaltseinbußen und weitere Verschlechterungen bei den Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen, so Liebhart weiter.
„Es liegt an der Regierung und an uns Sozialpartnern wieder ein Gleichgewicht in die Luftfahrtbranche hineinzubekommen. Unternehmen wie Laudamotion und Ryanair sind plakative Beispiele dafür, wie wichtig einheitliche Mindeststandards für die Luftfahrtbranche sind“, betont der vida-Gewerkschafter. Dass Laudamotion die Betriebsbewilligung und alle Arbeitsverträge jetzt hin zu einem maltesischen Unternehmen verschiebe, um damit die Arbeitsbedingungen weiter zu drücken und lästigen Gerichtsurteilen aus dem Weg zu gehen, sprechen Bände.
Derartigen Machenschaften könne man in Österreich nur mit einem Branchenkollektivvertrag für das fliegende Personal entgegenwirken. Dieser würde für alle Airlines gelten, die fliegendes Personal in Österreich stationieren und würde dann auch Ryanair, Wizz Air sowie die maltesische Lauda umfassen, so Liebhart. Denn diese drei Airlines nutzen seit Monaten die fehlenden Regelungen aus, um weiterhin einen noch nie dagewesenen Wettbewerb mit Dumpingpreisen in Wien zu betreiben, der das Personal bis an die Existenzgefährdung treibe. „<a>Die Kostenstruktur, die Billigairlines am Flughafen Wien vorfinden, ist viel zu niedrig und weder ökonomisch noch sozial oder ökologisch sinnvoll und ohne Branchenkollektivvertag auch nicht wegzukriegen</a>“, sagt der vida-Gewerkschafter.
„Das Vorhaben der Regierung, einen fairen Mindestticketpreis einzuführen sowie die Umsetzung eines Branchenkollektivvertrags müssen höchste Priorität erlangen, um dem ausufernden Sozial- und Lohndumping endlich Einhalt zu gebieten. Wir fordern die Wirtschaftskammer daher auf, mit uns umgehend Verhandlungen über einen Branchenkollektivvertrag für das fliegende Personal aufzunehmen“, bekräftigt Liebhart.
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