Anderl: Verpflichtendes Pensionssplitting löst Problem niedriger Frauenpensionen nicht

Wien (OTS) – Das von der Regierung geplante verpflichtende Pensionssplitting ist nach Ansicht der AK kein hinreichendes Instrument um den Gender Gap bei den Pensionen zu verringern. Es ist auch kein Beitrag zum Schließen der Einkommensschere oder zum Erreichen einer besseren Erwerbsbeteiligung der Frauen, ebenso wenig ändert es sich etwas bei der Betreuungssituation für Kinder und Ältere. „Ein eventuell flexibleres Splitting auf freiwilliger Basis, eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten für Frauen mit Kindern – auch für Frauen, die schon in Pension sind – und vor allem eine Arbeitsmarktoffensive, verbunden mit einem Ausbau der Kinderbetreuung wären aus unserer Sicht erfolgversprechendere Maßnahmen“, erklärt AK Präsidentin Renate Anderl: „Anzusetzen ist jedenfalls nicht erst im Pensionsrecht, sondern am Beginn. Die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Betreuungspflichten für Eltern muss verbessert werden.“

Eine gesellschafts- und familienpolitisch derart weitreichende Maßnahme wie das geplante automatische Splitting bedarf jedenfalls einer gründlichen Vorbereitung und Diskussion. Neben einer Reihe inhaltlicher Fragen sind auch rechtliche Bedenken zu klären. Die breite gesellschaftliche Akzeptanz einer derartigen Regelung ist entscheidend. „Letzten Endes ändert das in Betracht gezogene Pensionssplitting nichts an den strukturellen Diskriminierungen der Frauen“, sagt Anderl.

Auch die Möglichkeit des Opt-out aus dem Modell ändert nichts an der AK-Kritik. Die Verpflichtung, das innerhalb einer sehr kurzen Frist nach der Geburt des Kindes zu tun, setzt junge Eltern in einer sensiblen Lebensphase extrem unter Druck, eine für ihre Altersvorsorge endgültige Entscheidung zu treffen.

Die AK setzt sich für #Gerechtigkeit ein. Seit 100 Jahren. #fürimmer.

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