Wien (OTS) – Um zwei Drittel sind die weltweiten Wildtier-Bestände im Schnitt eingebrochen, stellt der WWF in seiner Studie fest. „Im Schatten des Klimawandels übersehen wir den dramatischen Artenschwund unserer Lebensgrundlagen“ kommentiert Nationalratsabgeordnete Astrid Rössler den heute präsentierten Bericht. „Damit liefert der WWF einen weiteren, erschreckenden Beleg dafür, welchen Raubbau wir an der Natur betreiben.“
Seit 1998 legt der WWF mit seinem „Living-Planet-Report“ alle zwei Jahre einen Gradmesser für den ökologischen Zustand des Planeten vor. Für den diesjährigen Bericht untersuchte die Naturschutzorganisation Daten von über 4.000 Arten und rund 20.000 Wirbeltierpopulationen. „Von der Ameise bis zur Raubkatze – jede Art trägt zum Funktionieren der Ökosysteme bei. Verstärkter Natur- und Artenschutz ist daher genauso wichtig wie Maßnahmen zum Klimaschutz“, betont Rössler.
Der Rückgang der Wildtier-Bestände beschränkt sich nicht auf die Tropenwälder oder Weltmeere. „Während wir mit Schrecken die Bilder der brennenden Amazonaswälder verfolgen, übersehen wir das tägliche Artensterben im eigenen Land“, so die grüne Umweltsprecherin. „Laut Umweltbundesamt sind mehr als die Hälfte aller Amphibien und Reptilien, knapp die Hälfte aller Fische und ein Drittel aller Vögel und Säugetiere vom Aussterben bedroht.“
In Österreich sind dafür vor allem der viel zu hohe Flächenverbrauch, ungeordnete Siedlungsentwicklung und intensive Landwirtschaft verantwortlich. Die Auswege aus der „ökologischen Vielfachkrise“, so Rössler, sind hinlänglich bekannt:
„Flächensparende Raum- und Verkehrsplanung, Ausbau der Bio-Landwirtschaft und eine Ausweitung von Schutzgebieten. ForscherInnen betonen, dass wir 30% der Flächen unter Schutz stellen und mindestens 20% nachhaltig bewirtschaften müssen, damit unser Planet bewohnbar bleibt. Letztlich geht es darum, einen Systemwandel einzuläuten – hin zu einem Wohlstandsmodell, das anstelle des Wachstumszwangs das Wohlergehen von Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt.“
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