Wien (OTS) – Entsetzt reagiert Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec auf jüngste Berichte, dass manche Bankinstitute älteren Menschen eine Kreditkarte oder ähnliche Finanzdienstleistungen verweigern. „Kreditkarten werden nicht verlängert, Überziehungsrahmen schon bei Pensionseintritt gestrichen. In einem Fall wurde von einer 82-Jährigen sogar eine Bürgschaft verlangt, um einen Überziehungsrahmen von 200 Euro bewilligt zu bekommen. Die Begründung: Die Dame könne jederzeit sterben. Das ist zutiefst zynisch und unserer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig“, ärgert sich Ingrid Korosec.
Sie sieht darin eine gesellschaftspolitische Kampfansage durch die Banken. „Keine Kreditkarte heißt keine Online-Reservierungen für Hotels, Flüge oder Mietwagen. Von der Wirtschaft wird die Generation 60+ – und ihre Kaufkraft – zunehmend umworben. Nur bei den Banken scheint die Botschaft noch nicht angekommen“, ärgert sich Korosec.
Bei den Antidiskriminierungsstellen sind zahlreiche ähnliche Fälle eingegangen. Nicht die Höhe der Pension oder die Bonität gibt den Ausschlag, sondern das Alter. Der finanzielle Handlungsspielraum von fast 1,7 Millionen Menschen über 65 wird systematisch eingeschränkt.
„In mehr als 30 Staaten Europas kann man rechtlich gegen Altersdiskriminierung im Bank- und Versicherungswesen vorgehen – in Österreich nicht. Das Gleichbehandlungsgesetz gilt nur für die Arbeitswelt. Das ist mir völlig unverständlich und eine klaffende Lücke beim Schutz der Rechte älterer Menschen“, meint die Seniorenbund-Präsidentin. Sie sieht Justizministerin Alma Zadić am Zug und werde in dieser Angelegenheit das Gespräch mit ihr suchen, so Korosec. „Auch der Bankenverband ist hier in der Pflicht, diesen unmoralischen Geschäftspraktiken einen Riegel vorzuschieben“, fordert die Seniorenbund-Präsidentin.
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