Wien (OTS) – Die ORF-Aktionen „Licht ins Dunkel“ und „Nachbar in Not“ beweisen es seit Jahrzehnten: Österreich ist solidarisch, wenn es darauf ankommt. Doch erstmals steht Österreich – und die Welt – vor neuen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt. Denn die Krise trifft nicht nur jene, die eine Virusinfektion erleiden, sondern auch jene, die die wirtschaftlichen, emotionalen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders hart zu spüren bekommen. Deshalb startet der ORF gemeinsam mit sechs großen, österreichischen Hilfsorganisationen – Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe –, die Initiative „Österreich hilft Österreich“. Die Hilfsaktion wurde am Donnerstag, dem 6. August 2020, in einem Pressegespräch im ORF-Zentrum vorgestellt, in dem auch die Gründungsurkunden der neugegründeten Plattform unterzeichnet wurden.
Unter dem Motto „Helfen wir helfen“ sollen gemeinsam alle Kräfte des Landes mobilisiert werden, um die Corona-Krise bestmöglich zu meistern. Der ORF startet mit „Österreich hilft Österreich“ seine dritte nationale Hilfsmarke und möchte damit einerseits Bewusstsein schaffen und andererseits die Hilfe für jene Organisationen sichern, die vor Ort und direkt helfen – jetzt in der Corona-Krise, aber auch in künftigen inländischen Krisen- und Katastrophenzeiten.
Wrabetz: „ORF steht für das Füreinander-da-Sein in schweren Zeiten“
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Wenn es wirklich darauf ankommt sind wir in Österreich füreinander da, halten zusammen, packen an – dann hilft Österreich Österreich. Der ORF steht für das Füreinander-da-Sein in schweren Zeiten und so werden wir auch diese bundesweite Aktion des Zusammenhalts mit allen unseren Medien unterstützen.“
Strobl: „Wer nicht mehr allein zurechtkommt, muss Hilfe bekommen“
Pius Strobl, Leiter ORF Corporate Social Responsibility: „Die Corona-Krise stellt jeden von uns vor Herausforderungen. Manche sind besonders gefordert, oft auch überfordert, weil sie alt, einsam, chronisch krank oder pflegebedürftig sind, weil sie sich in sozial prekären Situationen befinden oder als Kinder in wenig förderlichen Situationen aufwachsen müssen. Wer besonders von der Krise betroffen ist, wer nicht mehr allein zurechtkommt, der muss Hilfe bekommen. Dafür wollen wir uns mit der Initiative ,Österreich hilft Österreich‘ einsetzen und die zielgerichtete Hilfe der Organisationen mit ihrer großen Erfahrung und Expertise unterstützen.“
ORF und Hilfsorganisationen bitten um Hilfe
Die österreichischen Hilfsorganisationen sehen in ihrer täglichen Arbeit deutlich, welche sozialen Auswirkungen die Gesundheitskrise mit sich bringt. Der Unterstützungsbedarf ist – trotz großer staatlicher Anstrengungen – gewaltig. Österreichweit steigt der Anteil jener Menschen, die sich an private Hilfsorganisationen wenden, enorm. Viele, die sich vor der Pandemie gut selbst versorgen konnten, fürchten nun um ihre Existenz oder fühlen sich überfordert. Doch auch Helfer/innen und Organisationen kommen, vor allem ökonomisch, an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Der ORF wird daher gemeinsam mit den Hilfsorganisationen und nach dem Vorbild von „Licht ins Dunkel“ um Spenden bitten. Die am 7. August startende Kampagne, die von der Agentur GGK MullenLowe konzipiert und begleitet wird, findet on air in allen Medien des ORF statt und wird von Printanzeigen unterstützt.
Die Stimme der nationalen TV- und Hörfunkspots im ORF ist „Guten Morgen Österreich“-Moderatorin Eva Pölzl.
Der ORF TELETEXT informiert auf Seite 685. Alle weiteren Infos und Spendenmöglichkeiten werden online auf helfen.at abrufbar sein.
GGK-Geschäftsführer Michael Kapfer und Dieter Pivrnec: „Die GGK MullenLowe hat seit ihrer Gründung vor bald 30 Jahren immer bewiesen, dass sie Marken nicht nur führen, sondern sie in das Gehirn und das Herz der Österreicherinnen und Österreicher verankern kann, deshalb ist es uns eine große Ehre für den ORF und die Hilfsorganisationen diese neue Marke zu schaffen und ihr Leben einzuhauchen. Besonders in Zeiten wie diesen, wo so viele auf Solidarität und Hilfe angewiesen sind, freuen wir uns, hier unseren Beitrag leisten zu können.“
Nach der klassischen Teaserkampagne soll noch im August die konkrete Spendenmobilisierung aufgrund von realen und auch in Spots umgesetzten Geschichten erfolgen. Redaktionell wird das Thema und die Bewusstseinsschärfung für die verschiedensten Notlagen der Menschen in vielen Sendungen und von allen Landesstudios aufgegriffen und begleitet werden. Dabei werden österreichweit Aktivitäten und Projekte zu Themen wie Armut und Existenzsicherung, Pflege unter Druck, Familien, Kinder, Bildung, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung, Einsamkeit, Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe vorgestellt.
Die österreichischen Hilfsorganisationen helfen mit Geld- und Sachleistungen – zum Beispiel für Miete, Heizung, Lebensmittel, Hygiene und Gesundheit. Sie helfen mit lösungsorientierter Beratung und sachkundiger Begleitung in Form von Familienhilfe, mit Unterstützung für pflegende Angehörige, mit psychosozialen Diensten, mit Lernhilfen für Kinder, die den Anschluss verloren haben.
Die im Rahmen des Pressegespräches erfolgte Vertragsunterzeichnung der neuen Hilfsplattform „Österreich hilft Österreich“ fand im Beisein von ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, ORF-CSR-Verantwortlichem Pius Strobl, Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter, dem stellvertretenden Diakonie-Direktor Martin Schenk, Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm, Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig, Samariterbund-Geschäftsführer Wolfgang Dihanits, Volkshilfe-Direktor und Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger sowie von Agenturseite den GGK MullenLowe-Geschäftsführern Michael Kapfer und Dieter Pivrnec statt.
Vielfältige Hilfeleistung der Organisationen
Bernd Wachter, Generalsekretär Caritas Österreich: „Die Krise wird uns noch lange beschäftigen – selbst dann noch, wenn ein Impfstoff gegen das Virus gefunden ist. Wir beobachten in unseren Einrichtungen, dass die Krise jene noch ärmer macht, die es vorher schon waren und sie schafft neue Armut. Wir müssen verhindern, dass aus der gesundheitlichen Krise mehr und mehr eine soziale wird.“
Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich:
„Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und mit sich selbst nicht mehr zurechtkommen. Viele kommen jetzt zu uns mit Störungen beim Einschlafen, pochendem Kopfweh oder trauriger Niedergeschlagenheit. Andere leiden unter Einsamkeit, fühlen sich von der Welt getrennt. All das kränkt die Seele. Investition in Kindergesundheit ist wichtig für ein gutes Aufwachsen.“
Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin Hilfswerk und momentane Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der großen Hilfsorganisationen: „Über 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden zu Hause betreut, rund 40 Prozent ausschließlich von Angehörigen, über 30 Prozent nutzen mobile Dienste wie Hauskrankenpflege und Heimhilfe, etwa 5,5 Prozent beanspruchen eine 24-Stunden-Betreuung. Für all diese Menschen ist die Krise eine besondere Herausforderung. Sie gehören auf Grund ihres Alters und ihrer Gesundheitssituation zur Risikogruppe, Besuche und Außenkontakte sind reduziert, manches muss neu organisiert werden. Kein Wunder, dass es zu Überforderung kommt und die Selbsthilfekräfte schwinden.“
Michael Opriesnig, Generalsekretär Österreichisches Rotes Kreuz: „Die Corona-Krise bedeutet für viele Kinder in Österreich auch eine Bildungskrise, sie sind besonders betroffen. Kein Platz in der überfüllten Wohnung, um in Ruhe zu lernen, niemand der bei der Hausübung helfen kann, keine technischen Möglichkeiten, um im Lockdown mit der Schule in Kontakt zu bleiben. Wir müssen alles tun, damit Kinder aus bildungsfernen Familien den Anschluss schaffen.“
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe: „Es ist zwar keine Überraschung, dass Kurzarbeit, Rekordarbeitslosigkeit und die neue Sozialhilfe gefährliche Brandbeschleuniger für die Ausbreitung von Kinderarmut in Österreich sind. Wie drastisch armutsbetroffene Eltern jedoch die Verschlechterung der Lebensqualität ihrer Kinder beschreiben, hat unsere aktuelle Volkshilfe-Umfrage unter Betroffenen ergeben. Das hat uns erschüttert. Diese Kinder brauchen jetzt dringend unsere Hilfe.“
Wolfgang Dihanits, Geschäftsführer Samariterbund: „Neben der sehr wichtigen Hospiz-Arbeit versuchen wir sterbenskranke Menschen aus ihrer Isolation zu befreien und ihnen noch einmal ein wenig Glück zu schenken, indem wir ihnen einen Wunsch erfüllen. So können wir mit der Samariter-Wunschfahrt schwer kranken Menschen jeden Alters eine kostenlose Fahrt zu ihrem Sehnsuchtsort ermöglichen.“
Jede Spende unterstützt die Hilfsorganisationen in ihrer so wichtigen Arbeit für die Gesellschaft und hilft Menschen, einen Weg aus der Krise zu finden.
Spendenkonto von „Österreich hilft Österreich“:
IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700
BIC: GIBAATWW
Kennwort: „Corona Nothilfe”
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