St. Pölten (OTS/NLK) – Derzeit erreichen die NÖ Umweltverbände wieder Meldungen, dass nach dem Corona-Lockdown wieder eine Zunahme von illegalen Müllsammeltätigkeiten durch ausländische Sammler (Kleinmaschinenbrigaden) zu beobachten ist. Mit Hilfe von Flugzetteln oder „Kaufverträgen“ wird die Bevölkerung ersucht, alte Gegenstände zur Abholung bereitzustellen. Damit macht man sich aber strafbar, warnen die NÖ Umweltverbände. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sowie Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Anton Kasser, Präsident des Vereins „die NÖ Umweltverbände“, erklären: „Derartige Sammlungen untergraben nicht nur die hohen Qualitätsstandards der österreichischen Abfallwirtschaft, sondern führen auch zu massiven Wertstoffverlusten, weil eben diese wertvollen Materialien nicht recycelt werden können. Dadurch wird auch die europaweite Rohstoffproblematik weiter verschärft.“
Beide führen weiter aus: „In Elektroaltgeräten sind zahlreiche Stoffe und Materialien enthalten, die bei einer richtigen Entsorgung recycelt und damit wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgebracht werden können. Deshalb ist es gerade bei diesen Geräten besonders wichtig, diese ordnungsgemäß zu entsorgen, und nicht illegalen Abfallsammlern aus dem osteuropäischen Ausland mitzugeben. Dort herrschen mitunter andere technische Standards der Verwertung, die einerseits die heimische Recyclingwirtschaft benachteiligen, zudem verboten sind und der Umwelt schaden. Im schlimmsten Fall werden alte Geräte kurzerhand bei uns zerlegt, die Wertstoffe entnommen und der Abfall bleibt zurück in unserer Natur.“
Den illegalen Sammlern gehe es vor allem um die wertvollen Rohstoffe wie Kupfer oder Eisen, die sich in den ausrangierten Geräten befinden und die anschließend ausgebaut und verkauft würden. Laut Abfallwirtschaftsgesetz müssen Abfälle allerdings zu befugten Sammlern oder Abfallhändlern gebracht werden. Bei Verstößen gegen das Gesetz machen sich nicht nur die Sammler strafbar, sondern auch jene, die ihnen den Müll überlassen. Bei gefährlichen Abfällen, wie zum Beispiel Kraftstoff oder auch Ölen, drohen Geldstrafen von bis zu 41.200 Euro. Bei ungefährlichen Abfällen, wie Kartonagen, kann eine Geldstrafe von bis zu 8.400 Euro verhängt werden.
Die NÖ Umweltverbände arbeiten mit ihren Kooperationspartnern ständig daran, dass alle gesetzlichen Bestimmungen beim Transport und der Behandlung von Abfällen eingehalten werden und es zu keinen ungeregelten Transporten ins Ausland und/oder in Entwicklungsländer kommt. Für Elektroaltgeräte in Österreich, und Niederösterreich im Konkreten, besteht ein engmaschiges Netz von Sammel- und Verwertungssystemen, das sich über die Jahre sehr bewährt hat. Kasser verweist auf das niederösterreichische Erfolgsmodell: „Besonders beliebt sind bei den Sammlern Metalle oder technische Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und Bohrmaschinen. Es ist Ziel der NÖ Umweltverbände, den Umweltgedanke in den Vordergrund zu rücken, denn die fachgerechte Entsorgung und Aufbereitung sind Teile einer umweltgerechten Lösung, an denen die NÖ Umweltverbände täglich arbeiten. Der Bevölkerung stehen 430 Sammelzentren zur Verfügung.“ Anton Kasser endet: „Hinter den illegalen Sammlern stehen große Organisationen, die billig gesammelten Waren um gutes Geld weiterverkaufen und die übriggebliebenen Geräte und Waren dann auf billigste, und meist umweltschädliche Art und Weise, entsorgen. Wir arbeiten hier eng mit der NÖ Landespolizeidirektion zusammen, um dieser Illegalität Einhalt zu gebieten.“
Nähere Informationen: Büro LH-Stv. Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at, die NÖ Umweltverbände, Mag. Florian Beer, Telefon 02742/230060-206, florian.beer@umweltverbaende.at, www.umweltverbaende.at
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