Janisch: Anstellung der 24-Stunden-Betreuerinnen macht Betreuung zu Hause unmöglich

Wien (OTS) – Klar gegen eine künftige Anstellung der bisherigen selbständig tätigen 24-Stunden-Betreuerinnen spricht sich der Obmann der Wiener Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung, Harald Janisch, aus.

Die jüngst medial von diversen NGOs vorgebrachte umfassende Anstellung der selbständigen Personenbetreuer würde den finanziellen Aufwand für die betreuten Personen verfünffachen, also bei über 10.000 Euro monatlich liegen. Das bedeutet, man würde diese Form der Betreuung von alten Menschen in ihren eigenen, oft über Jahrzehnte bewohnten Wohnungen unmöglich machen. Was folgt, wäre eine Unterbringung in einem Heim. Das erfordert allein in Wien zusätzlich etwa 6000 Heimplätze, mit Errichtungskosten je Heimplatz von mindestens 70.000 Euro.

Nächster Schritt muss Anhebung der staatlichen Förderung sein

„Wir wollen den einzig möglichen und fairen Weg für alle Beteiligten gehen, nämlich die Situation der 24-Stunden-Betreuerinnen stetig verbessern“, betont Janisch. Dazu gehört, so der Obmann der Fachgruppe, dass deren Honorare laufend dem auch steigenden Lebens-und Einkommensniveau in deren Heimatländern angepasst wird – und wenn das schon nicht aus Gründen der Fairness geschieht, dann aus Selbstschutz, da sonst die Betreuerinnen bei steigenden Einkommensverhältnissen im Heimatland ausbleiben werden, wie das mit jenen aus der Slowakei schon passiert. Ein Weg zu einer solchen Anpassung ist die längst überfällige Anhebung der staatlichen Förderung, die an die betreute Person ausbezahlt wird zur Weiterleitung an die Betreuerinnen. Derzeit beträgt die staatliche Förderung monatlich gesamt 550 Euro.

Bereits 2242 Betreuerinnen haben Betreuungs-Bonus genehmigt bekommen

„Eine Verbesserung konnten wir zuletzt mit dem Betreuungs-Bonus erreichen, der zur Erfolgsgeschichte geworden ist. Die Bonuszahlung von 500 Euro können jene Betreuerinnen beantragen, die im Zuge der Corona-Krise ihren 14-tägigen Turnus um 4 Wochen verlängert haben. Die Fachgruppe hatte einen solchen Bonus schon bald nach dem Lock-Down Ende März der Politik vorgeschlagen, um einen drohende Lücke bei der Versorgung der betreuten Seniorinnen und Senioren zu verhindern. Wären nämlich die ausländischen Betreuerinnen nach ihren 14-Tages-Turnus in ihr Heimatland zu ihren Familien zurückgekehrt, wären hier tausende Menschen unbetreut zurückgeblieben“, erläutert Janisch.

Bekanntlich war ein Nachzug von Betreuerinnen aus dem Ausland damals wegen der Grenzsperren und Quarantänen nicht möglich. Der zuständige Stadtrat in Wien, Peter Hacker, hat die Finanzen für den Bonus zur Verfügung gestellt und die Wirtschaftskammer hat die Abwicklung übernommen. „Was wir von der Fachgruppe für unsere Mitglieder auf jeden Fall wollten, war eine direkte Auszahlung auf die Konten der 24-Stunden-Betreuerinnen ohne irgendwelche Umwege. So konnten bis dato schon 2242 beantragte Bonus-Zahlungen an 24-Stunden-Betreuerinnen genehmigt werden“, so abschließend der Wiener Obmann der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung, Harald Janisch, der sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien bedankt.

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