Wien (OTS) – Die globale Ausbreitung des Coronavirus hat Forscher/innen weltweit mit einer neuartigen Situation konfrontiert:
Die Aufmerksamkeit für Forschungen zu Covid-19 ist in der Öffentlichkeit sprunghaft angestiegen. Wissenschaftler/innen sind in Politik, Medien und Wirtschaft zu zentralen Gesprächspartner/innen, ihre Expertise zu einer wichtigen Grundlage für weitreichende Entscheidungen geworden. Gleichzeitig steht die Forschung in der aktuellen Krise unter hohem zeitlichen Druck, rasch belastbare Ergebnisse zu liefern. Eine Erwartung, die mit wesentlichen Elementen des wissenschaftlichen Arbeitens, etwa der Sorgfaltspflicht, Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und gegebenenfalls auch Korrektur jeglicher Forschungsresultate, nicht immer leicht in Einklang zu bringen ist.
Rund ein halbes Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie will die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eine erste Zwischenbilanz ziehen und sowohl die Anforderungen an die Wissenschaft als auch die Möglichkeiten der Wissenschaft auf den Prüfstand stellen. Deswegen schreibt die ÖAW eine Preisfrage aus:
„Was kann die Wissenschaft bei Pandemien leisten?“
Essays gesucht
Gesucht werden bei dem öffentlichen Wettbewerb Essays, die diese Frage zur Rolle der Wissenschaft in der Pandemie beantworten. Teilnehmen können Menschen aus der ganzen Welt mit oder ohne wissenschaftlichem Hintergrund. Die Essays beliebigen Umfangs und in unterschiedlichsten Sprachen können bis 31. Dezember 2020 eingereicht werden. Eine interdisziplinäre Preiskommission wählt anschließend die besten Antworten aus, die mit 12.000 Euro für den ersten, 8.000 Euro für den zweiten und 4.000 Euro für den dritten Platz prämiert werden. Alle Details und die Teilnahmebedingungen sind auf der Website der ÖAW unter [oeaw.ac.at/preisfrage]
(https://www.oeaw.ac.at/preisfrage/) zu finden.
Die ÖAW setzt mit dieser Initiative eine alte Tradition von Wissenschaftsakademien fort. Seit dem 18. Jahrhundert schrieben diese immer wieder öffentlich Preisfragen aus, um Antworten auf ungelöste wissenschaftliche und gesellschaftliche Fragestellungen der jeweiligen Zeit zu finden. 2018 belebte die ÖAW diese Idee neu und stellte die Preisfrage „Ist gesellschaftliche Relevanz von Forschung bewertbar? Und wenn ja, wie?“. Aus über 100 Einreichungen wurden die drei besten Essays prämiert und in der ÖAW-Zeitschriftenreihe „[Forschung & Gesellschaft] (https://www.ots.at/redirect/oeaw10)“ veröffentlicht.
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