Kukacka: AKV unterstützt entschieden Einführung des Unterrichtsfaches Ethik

Wien (OTS) – Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) „begrüßt und unterstützt entschieden“ die verpflichtende Einführung des Unterrichtsfaches Ethik ab Herbst 2020 für alle Oberstufenschüler, die sich vom Religionsunterricht abmelden, oder konfessionslos sind. Bildungsminister Heinz Faßmann hat nach einer über 20 Jahre anhaltender Diskussion nun rasch entschieden und die AKV vermerkt dies als „ausdrücklich positiv“, stellte AKV-Präsident Helmut Kukacka fest.

Die Diskussion lässt erkennen, dass hinter manchen Kritikern des Regierungsentwurfes sich deren eigentliche Forderung versteckt, Religion ganz aus dem öffentlichen Raum und insbesondere auch aus der Schule zu verbannen, erklärt Kukacka.

Es ist nämlich schwer zu verstehen, dass der konfessionelle Religionsunterricht als einziges Schulfach immer wieder grundlegend in Frage gestellt wird, denn immerhin besuchen rund 90% der 623.000 katholischen Schüler den Religionsunterricht und 27% der Schüler ohne Bekenntnis wählten ihn als freien Gegenstand.

Die AKV tritt den verbreiteten falschen Bildern vom Religionsunterricht entgegen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Dazu gehört die Behauptung, dass der Religionsunterricht Indoktrination betreibe und damit die Gesellschaft spalte und Konflikte fördere, wie etwa der Sprecher des Volksbegehrens „Ethik für Alle“ Eytan Reif verlautet hat. Dieser ist auch in der österreichischen Atheisten-Szene nicht unbekannt und betreibt eine Homepage unter „www.religion-ist-privatsache.at“ und hat bei der letzten Nationalratswahl für die Liste Pilz kandidiert. Das ist übrigens sein demokratisches Recht, so wie auch die Tatsache, dass er sich seit Jahren für die Entfernung von religiösen Symbolen aus dem öffentlichen Raum und gegen das Anbringen von Kreuzen in öffentlichen Schulen engagiert, stellt Kukacka klar.

Die Behauptung der Kritiker, der Religionsunterricht vermittle nicht konsensfähige Werte wirke diskriminierend und trage zur Ausgrenzung bei und basiert auf unbelegten Vorurteilen. Da liegt der Verdacht nahe, dass es dieser Initiative weniger um eine Aufwertung des Ethikunterrichtes, als vielmehr um ein Verdrängen des Religionsunterrichtes an den öffentlichen Schulen geht, stellt Kukacka fest.

Die AKV vertritt hingegen die Position, dass Ethik und Religionsunterricht nebeneinander existieren sollen. Beide Fächer sollen wechselseitig die Aufgabe ethischer Bildung wahrnehmen. Sie sind nicht als Gegner, sondern als kooperative Fächergruppe zu verstehen.

In beiden Fächern geht es darum, Kindern und Jugendlichen eine Werteerziehung zukommen zu lassen, die sie befähigt, ethische Entscheidungen zu treffen und Orientierung für ein gelingendes Leben zu gewinnen und dadurch auch die Gesellschaft auf Basis dieser Werte mitzugestalten. Damit leistet der Religionsunterricht auch einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung und zur Vermeidung fundamentalistischer Einstellungen, schloss Kukacka.

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