Blimlinger: Die Niedertracht der FPÖ

Wien (OTS) – Mehr als 75 Jahre nachdem Simon Wiesenthal von der US-Armee aus dem KZ Mauthausen befreit wurde, verweigert die FPÖ die Zustimmung zu einem neu geschaffenen Simon-Wiesenthal Preis, mit dem dieser große und kämpferische Österreicher geehrt wird. Der Preis, der mit 30.000 Euro dotiert ist, wird einmal jährlich an bis zu drei Personen oder Personengruppen als Auszeichnung für ihr besonderes zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für die Aufklärung über den Holocaust verliehen.

Die FPÖ bringt einen Abänderungsantrag ein und möchte den Preis stattdessen nach Bruno Kreisky benennen – ein besonders niederträchtiges Vorhaben. „Die angeblichen Einzelfälle von Liederbuchaffäre bis NS-Vergleiche sind keine Einzelfälle – es entspricht dem Wesen der Partei und der freiheitlichen Mandatare, die immer wieder ihr tief im Rechtsextremismus verankertes Gedankengut offenbaren“, kritisiert die Historikerin und Kultursprecherin der Grünen, Eva Blimlinger. „Da man einen Preis, der für die Aufklärung über den Holocaust vergeben wird, schwerlich nach ehemaligen Parteivorsitzenden wie Friedrich Peter, die der Waffen-SS angehört haben, benennen kann, greift man perfider Weise auf Bruno Kreisky zurück“, so Blimlinger. Kreisky, der in den 1970er Jahren Simon Wiesenthal angegriffen hat und Friedrich Peter verteidigte und damit eine antisemitische Welle auslöste, als Namensgeber zu fordern, ist bezeichnend für die Niedertracht einer Partei, die partout immer wieder ihr mangelndes historische Bewusstsein in Bezug zum Nationalsozialismus beweisen muss. „Aber vielleicht wäre es Simon Wiesenthal ohnehin lieber, wenn die FPÖ da nicht mitstimmt, wer weiß“, so Blimlinger abschließend.

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