Wien (OTS/SK) – Im Zuge der Klubtagung des SPÖ-Parlamentsklubs am Montag fand eine Podiumsdiskussion zur Jugendarbeitslosigkeit statt. Eingeleitet wurde diese von stv. Klubvorsitzenden Jörg Leichtfried, der feststellte: „Es ist die größte Katastrophe in unserem Land, dass Jugendliche keine Perspektiven haben. Aber die Sozialdemokratie steht auf der Seite der Menschen in Österreich!“ Teilgenommen haben SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr, FSG-Jugendvorsitzender Josef Rehberger, Mitglied des ÖBB-Infrastrukturvorstands Silvia Angelo und der Ökonom Markus Marterbauer. Moderiert wurde die Diskussion von SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner. ****
SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr forderte auf, die Krisen unserer Zeit nicht als getrennte Phänomene zu sehen. Das Auslagern der Produktion von medizinischen Gütern oder Lebensmitteln sei nicht nur klimapolitisch katastrophal, sondern auch eine soziale Katastrophe. Als Beispiel brachte sie die geförderte 4-Tage-Woche, die auch zu einer maßgeblichen Reduktion der CO2-Emission führe, Lebenszeit frei mache und arbeitsmarktpolitische Ziele erfüllen könne.
FSG-Jugendvorsitzender Josef Rehberger berichtete über die Probleme der Lehrlinge, die nicht wissen, wo sie eine Ausbildung bekommen können und wo sie am Ende ihrer Ausbildung eine Arbeit finden sollen. Gerade jugendliche MitarbeiterInnen werden oft als erste entlassen, da sie weniger Erfahrung und vermeintlich bessere Jobchancen haben.
Der Ökonom Markus Marterbauer betonte, dass es gar keine Jugendarbeitslosigkeit geben müsse, solange die Möglichkeiten zur Ausbildung geschaffen und ausgebaut werden und forderte umgehende Qualifikationsprogramme, um Langzeitarbeitslosigkeit vorzubeugen. Er warnte auch vor einer „Corona-Generation“ deren Lebenseinkünfte durch die drohende Wirtschaftskrise niemals das Niveau ihrer Elterngeneration erreichen könne.
Mitglied des ÖBB-Infrastrukturvorstands Silvia Angelo berichtete über die Lehrlingsausbildung bei der ÖBB, die sich hier als öffentliches Unternehmen in der Verantwortung und in einer Vorreiterrolle sieht – etwa, indem das Unternehmen eine qualitativ hochwertige Lehre anbietet, ihren Maschinenpark mit Kleinunternehmen teilt und auch eine soziale Bildung für viele Jugendliche aus schwierigen Umständen bietet. Dieses Lehrmodell müsse in ganz Österreich Einzug finden.
Abschließend stellte Eva-Maria Holzleitner fest: „Wir dürfen die Bundesregierung hier auf keinen Fall aus der Verantwortung kommen lassen. Wir brauchen ein Kraftpaket für die jungen Menschen!“ (Schluss) sd/lp
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