Wien (OTS) – Mit Besorgnis reagiert der Katholische Familienverband auf die jüngste Entwicklung in Oberösterreich. „Es war zu befürchten, dass, sobald die Corona-Fallzahlen wieder in die Höhe gehen, die Kinder die ersten sind, die mit Einschränkungen rechnen müssen“, sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes. Neue „Betreuungskarenz“ wäre eine Lösung.
In fünf oberösterreichischen Bezirken werden ab morgen die Schulen und Kindergärten für eine Woche geschlossen. „Wenn die Corona-Fallzahlen steigen und es eng wird, sind zuallererst wieder die Familien gefordert. Sie springen ein, übernehmen die Betreuung zu Hause oder müssen kurzfristig Betreuung organisieren und dabei extrem kreativ und flexibel sein, sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes. „Kindergärten und Schulen zu schließen ist einfach, öffentlichkeitswirksam und geht schnell“, so Trendl. Er kann diese Vorgangsweise bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen: „Niemand möchte sich vorwerfen lassen, zu spät reagiert zu haben.“
Während mittlerweile Gottesdienste, Fitnessstudios oder Mannschaftssportarten wieder möglich sind und für viele Menschen das Thema Corona im Sommer scheinbar nicht mehr präsent ist, zeigt das Beispiel in Oberösterreich, wie schnell sich die Situation ändern kann. „Eltern mit betreuungspflichtigen Kindern befinden sich von einem Tag auf den anderen in einem absoluten Vereinbarkeitsdilemma“, sagt Trendl und appelliert an die Politik, auch andere Maßnahmen in Erwägung zu ziehen: „Es ist unverständlich, dass im aktuellen Fall nicht wenigstens über eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in geschlossenen Räumen diskutiert wird. Das wäre meines Erachtens ein erster logischer Schritt, um weitere Cluster zu verhindern“, so Trendl.
Um Eltern konkret zu entlasten fordert der Katholische Familienverband die Einführung einer befristeten vierwöchigen Corona-Betreuungskarenz für Eltern von betreuungs- und schulpflichtigen Kindern. Bei dieser Betreuungskarenz sollten Eltern mit Zustimmung des Arbeitgebers ihre Kinder bis zu vier Wochen im Jahr zu Hause betreuen und dafür analog zur Bildungs- oder Pflegekarenz ein Karenzgeld beziehen. „Das wäre eine gute Möglichkeit, wie Eltern weiterhin ihre Kinder zu Hause betreuen könnten, denn Urlaub und Zeitausgleich ist bei den meisten berufstätigen Eltern mittlerweile aufgebraucht“, berichtet der Präsident der größten überparteilichen Familienorganisation über die Realität.
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