Corona Krise: Diakonie fordert Konjunkturpaket mit Investitionen in soziale Dienstleistungen!

Wien (OTS) – Im bisherigen Konjunkturprogramm der Regierung fehlen Investitionen in soziale Dienstleistungen. „Österreich liegt mit seinen sozialen Dienstleistungen im EU-Durchschnitt zurück“, so die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser. „Hier gibt es viel ungenütztes Potenzial, das wir nicht brach liegen lassen sollten. Gegen die soziale Krise braucht es konjunkturelle Maßnahmen, die die bisher unterbelichteten Bereiche Jugend, Arbeitsmarktprojekte und Pflege in den Blick nehmen“, so Moser ([siehe Grafik 1 hier zum Download] (https://bit.ly/3iaqrjY)).

Mehrwert für Wirtschaft, Regionen und Lebensqualität

Die Diakonie fordert die Regierung auf, Investitionsmaßnahmen für Jugendliche, Benachteiligte am Arbeitsmarkt und für die Pflege vorzulegen. Das ist jetzt sowohl volkswirtschaftlich effektiv, weil Jobs entstehen, als auch sozialpolitisch, weil Lücken geschlossen werden. Und auch familienpolitisch, weil mehr soziale Dienstleistungen im Haushalt erfolgen und Betreuung mit Beruf und Familie besser vereinbart werden kann. „Die Hilfen für die Pflege älterer Personen, die gute Begleitung Jugendlicher am Arbeitsmarkt oder die Betreuungsangebote für Kinder sorgen für Wachstum, stabilisieren die Wirtschaft und stiften sozialen Ausgleich“, so die Diakonie Direktorin.

Sozialsektor als Jobmotor

Soziale Dienstleistungen haben Wachstumsfunktion bei Beschäftigung. Sie haben stabilisierende Funktion, weil sie Teilhabe sichern und Nachfrage über den Konjunkturzyklus bereitstellen. Sie wirken als „automatische“ Stabilisatoren in der Krise. Und sie erfüllen die Funktion des sozialen Ausgleichs. Soziale Dienste stützen die Kaufkraft und heben die Haushaltseinkommen. Auch wenn hier noch viel zu tun ist, was Bezahlung und Attraktivität der Jobs angeht ([siehe Grafik 2 hier zum Download] (https://bit.ly/2B9p9EX)).

Soziale Dienstleistungen helfen in strukturschwachen Regionen

Soziale Dienste sind auch deshalb konjunkturell interessant, weil sie regional und in strukturschwachen Regionen Jobs schaffen. Viele Menschen könnten in manch ländlicher Region nicht mehr leben, würde es nicht Pflege, Gesundheitshilfen oder Kinderbetreuung geben. Zum einen um selbst Beruf und Familie vereinbaren zu können, zum anderen als verfügbarer Arbeitsplatz in der Region. Ohne Tageszentrum für die demenzkranke Mutter müsste (zumeist) die Tochter den Job aufgeben. Ohne Job als BehindertenbetreuerIn oder Pflegekraft müssten viele wegziehen. Pflege lohnt sich: 70% der Ausgaben in der Pflege fließen via Steuern und Sozialversicherung an die öffentliche Hand zurück (Wifo).

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