Ethikunterricht – Hammerschmid will Ethikunterricht für alle statt „Minderheitenprogramm“

Wien (OTS/SK) – Die SPÖ unterstützt die Initiative „Ethik für alle“. Wie SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid am Dienstag betonte, würden nach der Regierungsvorlage von Bildungsminister Faßmann zum Ethikunterricht nur zehn Prozent der SchülerInnen – nämlich nur die, die keinen Religionsunterricht bekommen – Ethikunterricht bekommen. Die SPÖ fordert, dass es für alle Kinder Ethikunterricht gibt. „Wir wollen, dass Kinder unterschiedlicher Konfession und Konfessionslose miteinander Themen diskutieren und reflektieren. Der Ethikunterricht soll Wertebewusstsein und Orientierung geben. Es soll um verschiedene Fragen des Zusammenlebens gehen; das hat nichts mit Religion zu tun“, sagt Hammerschmid. Die SPÖ will einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle Kinder ab zehn Jahren, also schon in den Unterstufen, und auch an den Berufsschulen. ****

Denn die weiteren großen Mängel des Regierungsentwurfs sind, dass der Ethikunterricht erst ab dem Schuljahr 2021/22 kommen und nur die Sekundarstufe II, also die Oberstufe, betreffen soll. Berufsschulen, und damit Lehrlinge, sind ausgeschlossen. Die SPÖ-Position wird auch von der Bevölkerung mit großer Mehrheit geteilt: 70 Prozent sind für den Ethikunterricht für alle mit der Option, freiwillig zusätzlich einen Religionsunterricht zu besuchen. Das Regierungsmodell wird nur von 16 Prozent unterstützt. Hammerschmid: „Gerade die Corona-Krise hat gezeigt wie wichtig Zeit für tiefergehende Reflexion ist. Es kann mir niemand erklären, warum das nur für jene zehn Prozent der Schüler angeboten werden soll, die nicht in den Religionsunterricht gehen.“ (Schluss) mb/ah/mp

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