- Digitaler Weg: Die digitale Geschäftsstrategie steht für die kommende Generation ganz oben auf der Agenda der heimischen Familienunternehmen
- Die Nachfolgegeneration drängt an die Spitze: Jeder zweite
Befragte im deutschsprachigen Raum will Geschäftsführer werden - Elterngeneration auf der Bremse: 89 Prozent sind bereits in das Familienunternehmen eingebunden, fühlen sich aber durch mangelnde operative Verantwortung ausgebremst
- Zukunftsforscher Franz Kühmayer: COVID-19 als ultimativer Charaktertest, in dem Familienunternehmen am besten abschneiden
Sie ist ehrgeizig, engagiert, kompetent und will Treiber des digitalen Wandels sein: die Next Generation, kurz NextGen. In dieser Rolle wird sie im Familienunternehmen dringend gebraucht – zusätzlich verstärkt durch die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse der NextGen Survey 2020 wurden thematisch in den Webcast „Die Zeit nach Corona“ des NextGen Clubs von PwC Österreich in Zusammenarbeit mit UBS Europe SE, Niederlassung Österreich vergangene Woche aufgenommen und diskutiert. Die Erhebung, die zwar vor Ausbruch der COVID-19-Krise durchgeführt wurde, zeigt dennoch deutlich: 89 Prozent der Nachfolger im deutschsprachigen Raum sehen es als drängendste Aufgabe, eine digitale Geschäftsstrategie zu entwickeln.
Gerade im Bereich der Digitalisierung könnte die NextGen den größten Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg leisten, davon sind 94 Prozent der zukünftigen Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz überzeugt – wenn man sie denn ans Steuer ließe. Denn: Die Elterngeneration bremst die Nachfolger nach wie vor aus. Weltweit gibt mehr als jeder Dritte NextGen an, mit den eigenen Ideen kein Gehör in der Familie zu finden, im deutschsprachigen Raum jeder Vierte. So die Ergebnisse der diesjährigen NextGen Survey von PwC mit dem Titel „Agents of change: Earning your licence to operate“, für die rund 1.000 Nachfolger weltweit, darunter knapp 90 aus der DACH-Region, befragt wurden.
Auf die Nachfolgegeneration darf in der Krise nicht verzichtet werden
„Familienunternehmen erkannten die disruptive Kraft der Digitalisierung auch schon vor der Corona-Krise, haben sich aber in den vergangenen zwei Jahren kaum bewegt“, bilanziert Rudolf Krickl, Partner und Leiter des Bereichs Family Business bei PwC Österreich. „In unserer Vergleichsbefragung 2017 glaubten ähnlich viele Vertreter der NextGen, dass ihr Familienunternehmen digital schlecht aufgestellt ist. Getan hatte sich seither allerdings wenig. Schlagartige Einsicht brachte der Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Unternehmen erkannten schnell, dass ihr Geschäftsmodell dem digitalen ‚New Normal‘ angepasst werden muss. Auf das Know-how und den Zeitgeist der Nachfolgegeneration zu verzichten, das können sich heimische Familienunternehmen in diesen Tagen nicht mehr leisten.“
Eine Jahrhundert-Chance für den Mittelstand
„Die typischen Eigenschaften von Familienunternehmen treten nun in den Fokus der Gesellschaft. Klare Entscheidungsstrukturen, vertrauensvoller Umgang mit Mitarbeitern und der Unternehmergeist des Mittelstands erfahren durch die COVID-19-Krise eine echte Werterhöhung“, so Zukunftsforscher Franz Kühmayer im Rahmen seiner Keynote „Jahrhundert-Chance“ beim virtuellen NextGen Event. „Das Virus ist einerseits Evolutionsbeschleuniger der Digitalisierung, ganz besonders aber auch ein ultimativer Charaktertest für Unternehmen. Wir werden uns später nicht erinnern, wie wir die Krise bewältigt haben, sondern mit wem. Wer hat uns in der Krise unterstützt? Mit welchen Unternehmen möchten wir unsere Zukunft gestalten? Familienunternehmen schneiden in diesem Charaktertest deutlich besser ab. Mit ihrem Vorsprung an Menschlichkeit, Kooperationsfähigkeit und echter Handschlagqualität können sie zu den Gewinnern der Krise gehören. Vorausgesetzt sie vertrauen jetzt auf die Nachfolgegeneration und deren digitale Schlagkraft.“
Die junge Generation drängt an die Spitze, wird aber (noch) ausgebremst
Dabei ist sie für die Übernahme von Verantwortung mehr als bereit:
Jeder zweite Nachfolger im deutschsprachigen Raum strebt in den kommenden fünf Jahren eine Position als Geschäftsführer an (weltweit:
41 Prozent). 89 Prozent der für die PwC-Studie befragten NextGen in der DACH-Region sind bereits in das Familienunternehmen eingebunden – gegenüber 70 Prozent weltweit. Aber obwohl mehr als die Hälfte der befragten Nachfolger (rund 70 Prozent unter 35 Jahre) schon einen Geschäftsbereich oder ein wichtiges Projekt betreut, trägt nicht einmal jeder dritte NextGen dafür die operative Verantwortung; weltweit sogar nur jeder vierte. Zudem müssen sich 42 Prozent der NextGens (noch) mit der Rolle als Minderheitsgesellschafter begnügen (weltweit: 28 Prozent).
Die Bereitschaft der älteren Generation, Verantwortung abzugeben, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung. Eine andere ist es, die NextGen bei der Entfaltung ihrer Potenziale zu unterstützen. 54 Prozent der Nachfolger in der DACH-Region wünschen sich dabei Schützenhilfe (weltweit: 61 Prozent). Zu diesen Potenzialen gehören zum Beispiel Führungskompetenzen, die 75 Prozent für wichtig halten, und die Fähigkeit, strategisch zu denken (73 Prozent). Gleichzeitig sind Selbstzweifel für mehr als die Hälfte der jungen Generation eine Hürde.
„Die Studie zeigt deutlich, dass die kommende Generation Verantwortung in Zeiten des Wandels übernehmen will. Und sie bringt alle Eigenschaften mit, um diesen Wandel zu gestalten. Mein Appell geht an die Elterngeneration: Die NextGen braucht Freiheit, Vertrauen und Rückhalt, damit Selbstzweifel überwunden werden und aus dem geballten Potenzial geschöpft werden kann. Mit ihrem technologischen Verständnis können sie das Familienunternehmen gerade jetzt enorm voranbringen“, betont Daniela Steiner, Rechtsanwältin bei PwC Legal im Bereich Private Wealth & Family Business Services und NextGen Club Lead Österreich.
Hier finden Sie weitere Informationen zum [NextGen Club von PwC]
(https://www.pwc.at/de/branchen/family-business/nextgen-club.html)
sowie die Studie [Next Gen Survey 2020]
(https://www.pwc.at/de/branchen/family-business/nextgen-club.html)
zum Download.
Über PwC
Vertrauen in der Gesellschaft aufbauen und wichtige Probleme lösen – das sehen wir bei PwC als unsere Aufgabe. Wir sind ein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern. Mehr als 276.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen weltweit qualitativ hochwertige Leistungen im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung und Unternehmensberatung. Sagen Sie uns, was für Sie von Wert ist. Und erfahren Sie mehr auf [www.pwc.at] (http://www.pwc.at).
„PwC“ bezeichnet das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere seiner Mitgliedsfirmen. Jedes Mitglied dieses Netzwerks ist ein selbstständiges Rechtssubjekt. Weitere Informationen finden Sie unter [www.pwc.com/structure] (http://www.pwc.com/structure).
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. PwC Österreich