City-Verkehr: Stadtchef Ludwig will in Verfahren alle Interessen hören

Wien (OTS/RK) – Für eine weitere Verkehrsberuhigung der Wiener Innenstadt müssen zuerst alle betroffenen Interessensvertreter gehört werden. Das passiere im Zuge eines „ordentlichen Begutachtungsverfahrens“ des Magistrats bis Mitte Juli – am Ende müsse der bewährte „Nutzungs-Mix“ der City jedenfalls erhalten bleiben. Diesen Fahrplan hat Bürgermeister Michael Ludwig heute, Montag, vor Medien präsentiert.

Dem Mediengespräch vorausgegangen war ein – so Ludwig – „interessantes, sachliches und vertiefendes Gespräch“ mit Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein sowie Bezirksvorsteher Markus Figl. Die beiden hatten zuvor ihr Konzept für eine „autofreie Innenstadt“ angekündigt, und dieses nun dem Stadtchef präsentiert. Ludwig unterstütze zwar die Verkehrsberuhigung, erinnerte aber an den „funktionalen Mix“ in der „besonderen Situation der Wiener Innenstadt“: Auf rund 12.000 Wohnungen kämen ebenso viele Arbeitsstätten; 100.000 Menschen arbeiten täglich in der City; besonders Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, Verwaltungs- und Gerichtsgebäude, Anwalts- und Rechtskanzleien sowie Apotheken wären vom Verkehrs-Einschnitt betroffen. Diese will Ludwig in dem „ordentlichen Begutachtungsverfahren“ der zuständigen Magistratsabteilung 46 genauso einbinden wie die angrenzenden Bezirke, denn „es darf keinen Verdrängungseffekt geben, weder im fließenden noch im ruhenden Verkehr“.

„Ich bin – so wie alle Beteiligten – für eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt“, sagte Ludwig, „aber das darf kein Schnell-Schnell sein“, keine „Insel-Lösung“ mit Verdrängungseffekten in die Nachbarbezirke. Der Stadtchef pochte auf eine „sinnvolle Gesamtlösung unter Einbeziehung aller Betroffenen“. Das bedeute, die Stimmen „der vielen Interessensvertretungen und Stakeholder hören zu wollen“, bevor er als Bürgermeister eine Entscheidung treffe. Ein vorläufiges Ergebnis dieser Begutachtung erwartete sich Ludwig für „Mitte Juli“, dann werde er entscheiden. Die City-Thematik habe im Übrigen nichts mit dem anstehenden Wien-Wahlkampf im Herbst zu tun: „Ich kann mir vorstellen, dass Vizebürgermeisterin Hebein das Thema noch vor dem Herbst durchbringen will“, so Ludwig. Er jedoch wolle „die gute Idee der Verkehrsberuhigung“ nicht in einer „aufgeheizten, emotionalen Stimmung vor dem Wahlkampf“ behandeln, sondern in „offenen Gesprächen und einem offenen Verfahren“. (Schluss) esl

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