Wien (OTS) – Schon seit vielen Jahren setzt man am städtischen Weingut Wien Cobenzl auf nachhaltige, umweltfreundliche Produktion, seit über zehn Jahren auf biologische Schädlingsbekämpfung. Der Traubenwickler, ein weit verbreiteter Schädling im Weinbau, wird etwa nicht mit chemischen Insektiziden, sondern mit „Duftfallen“ natürlich bekämpft. Auch sonst wird schon in allen Bereichen absolut naturnah produziert, seit 2015 bereits unter dem renommierten Gütesiegel „Nachhaltig Austria“.
Nun setzt das Weingut der Stadt Wien den finalen Schritt , unterzeichnet vor dem diesjährigen Traubenlese-Beginn den sogenannten Biokontrollvertrag und produziert damit auf den rund 60 Hektar Weinflächen ausschließlich nach den strengen biologischen Richtlinien. Für den Betriebsablauf ändert sich nicht mehr viel, hat sich das Weingut doch seit Jahren an den biologischen Ansprüchen orientiert. „Es war mir wirklich ein Herzensanliegen, dass das städtische Weingut, das seit vielen Jahren national und international prämierte Weine herstellt, nun endgültig bio-zertifiziert produziert. Die Vorbereitungen waren gut und intensiv, die hohe Qualität des Weins bleibt erhalten. Wir haben als Stadt Wien sehr lange Erfahrungen mit dem Bio-Landbau. Das städtische Landwirtschaftsgut produziert seit langen Jahren biologisch und dass nun auch der Weinbau folgt, freut mich wirklich“, gratuliert die zuständige Umweltstadträtin Ulli Sima dem engagierten Team um Weingutleiter Thomas Podsednik.
Die Wiener Weingärten prägen nicht nur das Bild der Stadt und die regionale Genusskultur – sie sind auch wichtige Ökosysteme mit hoher Biodiversität. „Die Stadt Wien unterstützt die wertvollen Bio-Initiativen, und das mit großem Erfolg: Wien liegt mit 27 Prozent Bio-Flächenanteil und 30 Prozent Bio-Weinbau schon jetzt im österreichischen Spitzenfeld!“, so Sima. Umso erfreulicher ist es, dass auch das städtische Weingut ab August biologisch produziert. Der Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien zählt mit rund 1.700 Hektar biologisch bewirtschafteter Fläche übrigens zu den größten heimischen Bio-Betrieben.
Weingut mit Weitblick: von der Sonnenenergie bis zur
Bio-Imkerei
Qualitätsbewusstsein und Verantwortung gegenüber der Natur ergänzen sich am „Cobenzl“ in allen Bereichen: von der Stromerzeugung aus Sonnenenergie, der Düngung mit Kompost, dem ganzheitlich geplanten Vertrieb bis hin zu einer kleinen Bio-Imkerei. Eigene Bio-Diversitätsflächen, wie Wildhecken oder Obstbäume, bieten Nützlingsinsekten wertvollen Lebensraum. Dafür erhielt das Weingut Cobenzl als einer der ersten heimischen Weinbaubetriebe das renommierte Gütesiegel „Nachhaltig Austria“. Dies zertifiziert hinsichtlich Klimaneutralität, Biodiversität und auch sozialen Aspekten.
Nun wird der nächste Schritt in Richtung Ökologisierung gesetzt:
vor dem diesjährigen Lesebeginn wird das Weingut auf Bio-Weinbau umgestellt, produziert ab diesem Zeitpunkt alles biologisch. Mit Abschluss des Kontrollvertrags beginnt die per EU-Bio-Verordnung festgelegte dreijährige Umstellungszeit, danach dürfen die köstlichen Tropfen als „Bio-Wein“ vermarktet werden.
Bodenpflege und Berücksichtigung natürlicher Kreisläufe
Dass umweltschonender Weinbau die Wirtschaftsweise der Zukunft ist, haben Cobenzl-Betriebsleiter Thomas Podsednik und sein eingespieltes Team früh erkannt – und können in der kommenden Bio-Umstellungszeit auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen:
„Weinstöcke reagieren sensibel auf Wetterverhältnisse. Unsere artenreiche Bodenbegrünung schützt die Rebflächen vor Austrocknung und Erosion. Das erhöht den Humusgehalt im Boden und die Trauben werden widerstandfähiger gegenüber Krankheitsbefall.“
Gedüngt wird mit Biokompost der höchsten Güteklasse A+. Die Kompost-Düngung verbessert den Wasserhaushalt, die Durchlüftung und die Durchwurzelbarkeit des Bodens und ist somit eines der Grundprinzipien im biologischen Landbau: nicht die Pflanzen werden gedüngt, sondern der Boden.
Am Cobenzl setzt man seit über zehn Jahren auf biologischen Pflanzenschutz. So wird etwa der Traubenwickler, ein häufiger Schädling bei Weinreben, nicht mit chemischen Insektiziden bekämpft, sondern schlicht und einfach mit Duftwolken „verwirrt“. Mit Hilfe von Pheromonfallen, die einen völlig ungefährlichen und nur für den Traubenwickler wahrnehmbaren Duftstoff abgeben, unterbleibt die Fortpflanzung dieser Nachtfalterart – und die Weintrauben können ohne Schädlingsbefall heranreifen.
Neue, widerstandsfähige Sorten
Ein weiterer Eckpfeiler des biologischen Weinbaus ist der Fokus auf standortangepasste und robuste Pflanzen, dazu zählen auch die sogenannten pilzwiderstandsfähigen (PIWI)-Sorten. „Durch die bessere Widerstandsfähigkeit brauchen diese Reben viel weniger Pflege und eignen sich daher besonders gut für den biologischen Anbau“, sieht Cobenzl-Betriebsleiter Podsednik eine große Zukunft für die PIWI-Sorten kommen – und hat heuer erstmals rund 2.500 Rebpflanzen der pilzwiderstandsfähigen Sorte „Blütenmuskateller“ auf der Ried Wagenspaer in Grinzing gesetzt. Verkostet werden kann die neue Weinsorte dann in drei Jahren – und zwar in bio-zertifizierter Qualität.
Alle Infos zum Weingut Wien Cobenzl inklusive Webshop auf [www.weingutcobenzl.at] (http://www.weingutcobenzl.at)
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