Nachbarbezirke zu verkehrsberuhigter City: Dringend Gesamtkonzept gefordert!

Wien (OTS/SPW) – Die Ankündigung einer Verkehrsberuhigung in der Innenstadt sorgt bei den angrenzenden Bezirken Alsergrund, Josefstadt, Landstraße, Leopoldstadt, Mariahilf und Wieden für Klärungsbedarf. „Wir brauchen abgestimmte Maßnahmen, denn jede Veränderung in der Innenstadt hat Auswirkungen auf die Nachbarbezirke. Man kann doch die Menschen nicht so einfach im Regen stehen lassen. Unsere Türen stehen der Verkehrsstadträtin offen, um hier ein ganzheitliches Konzept zu erstellen, damit niemand benachteiligt wird“, sagt die Bezirksvorsteherin vom Alsergrund, Saya Ahmad (SPÖ). Auch Lea Halbwidl, Bezirksvorsteherin von Wieden (SPÖ), ist vom Vorgehen überrascht: „Vor allem das Thema Parkplätze bereitet uns Sorgen. Wenn jene Autos, die dann nicht mehr im 1. Bezirk parken dürfen auf die umliegenden Bezirke ausweichen, befürchten wir massive Verschlechterungen für die Bewohner*innen. Es braucht deshalb eine Aufstockung der Anrainer*innenparkplätze, denn der Stellplatzdruck ist bereits jetzt sehr hoch.“ Eine Attraktivierung der Großgaragen wäre zudem ein wichtiger Schritt um vorhandene Stellflächen nutzbar zu machen.****

Auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt Astrid Rompolt (SPÖ) appelliert an die Verkehrsstadträtin: „Es darf am Ende nicht so sein, dass die Bewohner*innen der angrenzenden Bezirke im Parkchaos leben. Das ist Verunsicherungs- und keine Verkehrspolitik. Wir haben Verantwortung den Menschen gegenüber und ersuchen dringend um ein Gespräch mit der Verkehrsstadträtin. Ich erwarte mir ein gebietsübergreifendes Gesamtkonzept, dieses Stückwerk ist einer unwürdig.“ Ähnlich sieht das Erich Hohenberger, Bezirksvorsteher von Landstraße (SPÖ): „Sollten alle Parkenden auf die diversen Nachbarbezirke ausweichen, ist eine Aufstockung der AnrainerInnenstellplätze unausweichlich. Alle angrenzenden Bezirke, die AnwohnerInnen und die Geschäftsleute müssen in so ein riesiges Projekt mit einbezogen und die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Es kann nur im Miteinander funktionieren.“

In Mariahilf hat Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) seine Bedenken bereits geäußert: „Besucher*innen parken bereits jetzt ihre Autos im 6. Bezirk, der Parkdruck steigt natürlich. Zu einer Garagenoffensive braucht es auch zusätzliche Öffi-Maßnahmen wie Omnibusse. Bei solchen weitreichenden Ideen sollten die Wiener*innen am Entscheid beteiligt werden.“

In der Josefstadt ist die Situation doppelt unsicher, so SPÖ-Spitzenkandidat Heinz Vettermann: „Gerade in der Josefstadt befürchte ich negative Auswirkungen, da ja bei uns das AnrainerInnen-Parken nicht mehr gilt – wegen der Weigerung der VP-Vorsteherin, die Zusatztafeln anzubringen. Dem schließt sich auch Bezirksvorsteher – Stellvertreter Gallus Vögel von Neubau (SPÖ) an:
„Speed kills. Wir fordern ein Mobilitäts- sowie ein Parkraummanagement-Konzept für den gesamten öffentlichen Raum im innerstädtischen Bereich, erarbeitet unter Einbeziehung der Bezirke, der BewohnerInnen und der Gewerbetreibenden. Wir wollen im Rahmen der gültigen Regelungen für AnrainerInnenparkplätze mehr Flexibilität, um in besonders betroffenen Grätzeln mehr als 30% dieser Parkpickerl-geregelten Stellplätze einrichten zu können, kombiniert mit einem leistbaren Angebot in den Parkgaragen.“

Unisono begrüßen alle die gute Initiative von Bürgermeister Dr. Michael Ludwig nun für Klarheit zu sorgen, in dem er ein Gesamtkonzept verlangt und deswegen Hebein und Bezirksvorsteher Figl zu einem Gespräch lädt. (Schluss)

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