Wien (OTS) – „Das Paket ist grundsätzlich gut, aber es kommt sehr spät – zu spät für die aktuelle Corona-Krise und für eine etwaige zweite Welle“, sagt NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre zum heute präsentierten 8-Punkte-Plan für die Schulen. „Mit dem Paket erledigt die Regierung aber nur längst überfällige Hausaufgaben, die sie bisher verschlafen hat, eine echte Bildungsrevolution ist das nicht.“
So helfe es aktuell etwa nichts, wenn die Endgeräte erst mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 ausgerollt werden, gibt Künsberg Sarre zu bedenken. Auch dass der WLAN-Ausbau in den Schulen noch bis 2023 dauern soll, sei völlig unverständlich. „WLAN wurde nicht gerade erst erfunden, in Büros und Hotels ist das seit zehn Jahren Standard, warum sollen die Schulen noch drei Jahre darauf warten? Das ist ein wenig ambitionierter Plan.“
Genauso genüge auch für Lernapps nicht nur ein ,Gütesiegel’, es müsse auch ein schulautonomes Budget für Lizenzen geben, fordert Künsberg Sarre. „Und auch in den Lehrplänen muss Klarheit geschaffen werden, wann und wo der Erwerb digitaler Kompetenzen Platz findet.“
Endgeräte nicht nur für jene, die es sich leisten können
Dass die Schülerinnen und Schüler mit Tablets und Laptops ausgestattet werden, sei grundsätzlich sehr zu begrüßen, „das ist im 21. Jahrhundert eine absolute Notwendigkeit“, so Künsberg Sarre. „Die Lehrerinnen und Lehrer sollten allerdings das gleiche Endgerät wie ihre Schülerinnen und Schüler bekommen, sonst ist Chaos vorprogrammiert.“
Am meisten stört Künsberg Sarre jedoch, dass Minister Faßmann in der Pressekonferenz die Frage nach der Finanzierung als „Detail“ abgetan hat, das erst irgendwann erarbeitet würde. „Die genaue Ausgestaltung der sozialen Staffelung ist kein Detail, sondern die entscheidende Frage für viele Familien. Die Regierung muss sicherstellen, dass sich auch wirklich alle Eltern den Selbstkostenanteil an den Endgeräten leisten können und wirklich kein Kind zurückgelassen wird.“
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