Wien (OTS/SK) – SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner hat heute, Donnerstag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit vier BürgermeisterInnen „echte Hilfe für Österreichs Gemeinden jetzt“ gefordert. „Die Corona-Krise droht zu einer veritablen Finanz-Krise für Österreichs Gemeinden zu werden. Daher braucht es jetzt Planungssicherheit und schnelle, unbürokratische Hilfe“, sagte Rendi-Wagner. Die SPÖ drängt auf ein 2,2 Mrd. Euro schweres Paket, das den Gemeinden den coronabedingten Einnahmenentfall zu 100 Prozent ersetzt. Für jede hauptgemeldete Person einer Gemeinde soll es 250 Euro vom Bund als direkte Förderung geben. „Und zusätzlich wollen wir ein Investitionspaket für Gemeinden von zumindest 500 Mio. Euro pro Jahr. Zusammen wäre das ein wirkliches Hilfspaket für die Gemeinden. Im Gegensatz dazu ist das von der Bundesregierung angekündigte Gemeindehilfspaket ein ‚Hilflosenpaket‘, das so wie die anderen Hilfen der türkis-grünen Regierung ein leeres Versprechen und bis dato nur eine Ankündigung ist“, betonte der Trumauer Bürgermeister, SPÖ-Kommunalsprecher Andreas Kollross. ****
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner unterstrich, dass die über 2.000 österreichischen Gemeinden unverzichtbare Dienstleistungen wie z.B. Trinkwasserversorgung, Investitionen in Schulen und Kindergärten, Müllentsorgung etc. für die BürgerInnen erbringen. Die Gemeinden seien außerdem ein „wichtiger lokaler Beschäftigungs- und Wirtschaftsmotor, auf den wir nicht verzichten können, weil daran hunderttausende Arbeitsplätze hängen“. Durch die coronabedingten Mindereinnahmen etwa aus der Kommunalsteuer fehlen den Gemeinden allein heuer rund 2 Mrd. Euro. Das gefährde die kommunalen Dienstleistungen für die BürgerInnen genauso wie die regionale Wirtschaft und Arbeitsplätze vor Ort. Für Rendi-Wagner ist daher klar: „Wir dürfen die Gemeinden nicht im Stich lassen! Es braucht jetzt echte Hilfe statt leerer Versprechen“. Das Gemeindehilfspaket der Regierung sei jedenfalls „keine wirkliche Hilfe, da dieses Paket gerade einmal die Hälfte der Verluste deckt und durch die Bedingung der Kofinanzierung eine gefährliche Schuldenfalle für die Gemeinden ist“, so Rendi-Wagner.
Kritik am Vorgehen der Regierung kam auch von SPÖ-Kommunalsprecher Kollross. „Den Gemeinden fehlen rund 2 Mrd. Euro, aber Türkis-Grün will nur 1 Mrd. Euro geben – und das noch dazu unter der Bedingung der Kofinanzierung. Das kann sich nicht ausgehen“, so Kollross mit Verweis auf die massiven Liquiditätsprobleme der Gemeinden. „Es wird Zeit, dass die Regierung wach wird und ein wirkliches Hilfspaket schnürt“, sagte Kollross mit Blick auf das bereits eingebrachte Modell der SPÖ. Auch der Ybbser Bürgermeister, SPÖ-Nationalratsabgeordneter Alois Schroll machte am Beispiel von Ybbs deutlich, dass das Hilfspaket der Regierung untauglich sei. So würde Ybbs beim türkis-grünen Modell nur rund 590.000 Euro bekommen, während Ybbs vom SPÖ-Modell mit 1.417.500 Euro an Direktförderung profitieren würde. Schrolls Appell im Sinne aller österreichischen Gemeinden und ihrer EinwohnerInnen: „Ich ersuche alle BürgermeisterInnen, auch jene von der ÖVP: Geht mit uns Schulter an Schulter und kämpft für echte Hilfe durch unser Modell!“
Roswitha Glashüttner, Bürgermeisterin von Liezen und Vizepräsidentin des Österreichischen Gemeindebunds, zeigte am Beispiel von Liezen die Folgen des Einnahmenausfalls auf. „Wir müssen aktuelle Projekte wie zum Beispiel wichtige Investitionen in die kommunale Infrastruktur auf die Folgejahre verschieben oder sogar ganz streichen. Es braucht jetzt zwingend unverzügliche und unbürokratische Hilfe seitens des Bundes in Form von Hilfsgeldern, an deren Gewährung keine Bedingungen geknüpft sein dürfen“, so Glashüttner. Eine Forderung, die auch Elisabeth Feichtinger, Bürgermeisterin von Altmünster bekräftigte: „Die Einnahmenausfälle sind nicht nur ein Problem der SPÖ-BürgermeisterInnen, sondern aller BürgermeisterInnen in Österreich. Wir brauchen das fehlende Geld dringend, schnell und unbürokratisch“, unterstrich Feichtinger die Wichtigkeit der Forderung der SPÖ nach echter Hilfe für die Gemeinden. (Schluss) mb/up
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