Lechtal (OTS) – Zurzeit lässt Tirol keine Gelegenheit für Negativschlagzeilen aus. Jetzt sorgt das ab 10. Juni im Außerfern geltende Motorrad-Fahrverbot für einen großen Shitstorm gegen das Bundesland und ganz Österreich. Bauernopfer ist der Tourismus, die neue Stornowelle ist bereits angekommen.
Viele Tiroler Gastgeber haben in diesem Sommer große Hoffnung in die Motorradurlauber gesetzt. Diese Zielgruppe kennt man bisher als überaus treu, loyal und jetzt gegenüber den Corona-bedingten Einschränkungen sehr unkompliziert.
Nachdem am 28. Mai völlig überraschend und unerwartet das Fahrverbot im Bezirk Reutte für Motorräder (mit einem Standgeräuschpegel über 95 dB) verkündet wurde, hat sich das Blatt schlagartig gewendet. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine erneute Stornierungswelle ausgelöst und in den Sozialen Medien ist ein „Shitstorm“ nicht nur über Tirol, sondern über Österreich hereingebrochen.
Es wird dazu aufgerufen Tirol – und oft auch Österreich – als Urlaubsdestination nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter zu boykottieren. Um die Online-Diskussionen anzufeuern, antworten „Die Tiroler Grünen“ in ihren Kommentaren mit einer möglichen Ausweitung der Maßnahmen.
Nach den unsäglichen Vorfällen am Ende der abgebrochenen Wintersaison entsteht momentan neben den wirtschaftlichen Einbußen ein weiterer, nachhaltiger Imageverlust für Österreichs Tourismus!
Wird Kollateralschaden bewusst in Kauf genommen?
Die Betroffenen fragen sich: „Nimmt die Politik diesen zusätzlichen Kollateralschaden am heimischen Tourismus billigend in Kauf, nur um kurzfristig ein Fahrverbot durchzusetzen, dessen Wirksamkeit sogar von den Initiativen gegen Motorradlärm stark angezweifelt wird? Oder hat die Landesregierung womöglich den nun eingetretenen Boykott miteinkalkuliert und will so ihr Ziel der Lärmreduktion erreichen?“
Noch im Vorjahr wurde den zahlreichen Hoteliers, die sich seit 2016 aktiv für die Verbesserung der Lärmproblematik einsetzen, versprochen, sie bei der Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen einzubinden. Stattdessen wurden sie zu dem denkbar schlechtesten Zeitpunkt mit einem Verbot konfrontiert, dass innerhalb von 2 Wochen in Kraft tritt. Damit gibt es in Tirol vorläufig nur Verlierer dieser Maßnahme, allen voran die zahlreichen Gastgeber.
Absagen auch schon in anderen Bundesländern
Selbst wenn vermeintlich nur ein Teil der zugelassenen Motorräder von diesem Fahrverbot betroffen ist, gibt es einen großen Multiplikatoreffekt. Motorradfahrer verreisen meistens mit mehreren Mitfahrern. Sobald jemand in der Gruppe von der neuen Verordnung betroffen ist, sind alle Reiseteilnehmer für Tirol und/oder für Österreich verloren.
Die sehr zahlreichen Stornierungen seit Bekanntwerden des Verbots betreffen nicht nur Tirol, auch in anderen Bundesländern sind bereits Absagen eingelangt!
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