Wien (OTS) – „Impfen ist ausschließlich eine ärztliche Tätigkeit“ stellt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, fest. „Das Impfen bedeutet nämlich mehr als die bloße Verabreichung der Impfung“, kommentiert er die jüngst ventilierten Ideen, Apotheker oder Sanitäter impfen zu lassen. „Die Gesundheits-Landesräte sollten unbedingt den Rat der Experten einholen, um die Patientensicherheit nicht zu gefährden“, so Szekeres.
„Wir Ärzte und unser geschultes Team sind ausgebildet, bei Impfreaktionen vom Kreislaufkollaps bis hin zu sehr seltenen Nebenreaktionen fachlich richtig und unverzüglich zu reagieren – wie soll das in einer Apotheke funktionieren?“, fragt Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferates. „Die Ordinationen arbeiten mit entsprechender Notfallausrüstung und sind geschult im Notfallmanagement. Diese Sicherheit kann von Apotheken nie erreicht werden. Damit bestünde eine gesundheitsgefährdende Situation für die Bevölkerung“, warnt Schmitzberger. Zudem können Ärztinnen und Ärzte Impfstoff, den sie selbst in der Ordination haben, gleich impfen und somit einen bequemen „One-Stop-Shop“ für ihre Patientinnen und Patienten bieten, die sich den Weg in die Apotheke sparen können.
Würden Sie Ihr Kfz-Service an der Tankstelle machen lassen?
Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin der ÖÄK, erläutert zudem: „Wichtig ist auch die Feststellung der Impftauglichkeit. Diese kann nur durch einen Mediziner erfolgen. Gibt es Gründe, die Impfung nicht durchzuführen, gibt es Kontraindikationen? Dies bedarf einer ärztlichen Expertise.“ Ebenso müssen die geimpften Patientinnen und Patienten jedenfalls nachbeobachtet werden. Zum Impfen in Apotheken zieht Wutscher einen Vergleich: „Kein Mensch käme auf die Idee, sein Kfz-Service an einer Tankstelle machen zu lassen.“
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