Bundesschulsprecherin ad Zentralmatura: “Ohne Evaluierung erreichen wir keinen Fortschritt.”

Wien (OTS) – Von der diesjährigen Zentralmatura wird man noch einige Jahre sprechen. Zum einen wurden durch das Handeln der Bundesschülervertretung sowie der Schülerunion gemeinsam mit dem BMBWF faire Bedingungen für die Abschlussklassen geschaffen und zum anderen ergibt sich die Möglichkeit, ein völlig neues System zu testen. Dennoch ist das Konzept der Zentralmatura, welches 2014 sogar eine Verschiebung um ein Jahr notwendig machte, trotz erfolgten Verbesserungen bis heute noch nicht völlig ausgereift. Deshalb fordern Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike und Bundesobmann der Schülerunion, Sebastian Stark, mehr Kontinuität bei dem Schwierigkeitsgrad der Zentralmatura und eine umfangreiche Evaluierung der diesjährigen Abschlussprüfungen.

“Der Schritt hin zur Zentralmatura war damals richtig und wichtig. Dennoch war dieses System in den letzten Jahren immer wieder mit neuen Problemen konfrontiert. Vor allem die schwankenden Schwierigkeitsgrade von Jahr zu Jahr führen oft zu großen Diskussionen. Dies ist nicht nur ungerecht gegenüber den unterschiedlichen Jahrgängen, sondern schmälert auch das Ansehen des Maturazeugnisses. Denn immerhin ist dieses Zeugnis das Aushängeschild der gesamten schulischen Karriere und sollte das tatsächliche Können so gut wie möglich widerspiegeln. Aussagekraft sieht in meinen Augen ganz anders aus”, so die Bundesschulsprecherin.

Bundesobmann Sebastian Stark fügt hinzu: “Wir erleben eine noch nie dagewesene Situation. Neben der Coronakrise müssen die bevorstehenden Absolventinnen und Absolventen sich auch damit auseinandersetzen, dass der Zugang zu Hilfsmitteln oft ganz unterschiedlich ist. Wenn an einer Schule die Deutsch Matura am Laptop mit Rechtschreibprüfung und an einer anderen Schule mit Füllfeder und Tintenkiller geschrieben wird, dann ist das ebenfalls nicht gerecht oder vergleichbar. Das gilt jedoch nicht nur für Deutsch, auch in Mathematik und Fremdsprachen gibt es große Differenzen was die Hilfsmittel anbelangt. Hier muss das System evaluiert und tatsächliche Chancengerechtigkeit geschaffen werden. Die größten Verbesserungen können dabei durch verbesserte Digitalisierung erreicht werden.”

Uzodike abschließend: “Ich bin froh, dass aufgrund unserer Initiative und der guten Zusammenarbeit mit dem BMBWF fundierte Abschlussprüfungen stattfinden können. Gerade dieses Schuljahr gibt uns, gezwungenerweise, die Chance ein neues Zentralmatura-System auszuprobieren. Immer wieder erfährt die Zentralmatura kleine Änderungen, die nicht wirklich ausschlaggebend sind. Aus unserer Sicht wäre es an der Zeit eine umfangreiche Reform in die Wege zu leiten. Aus diesem Grund muss es anschließend, gemeinsam mit den Schulpartnern, umfangreiche Evaluierungen geben, um Fortschritte erzielen zu können. Denn nur so können wir die gewonnen Erkenntnisse aus dem heurigen Jahr in ein mögliches verbessertes System übertragen.”

Die Schülerunion ist mit über 30.000 Mitgliedern die größte Schülerorganisation Österreichs, in der sich die Mitglieder ehrenamtlich engagieren. Durch ihr vielfältiges Serviceangebot, wie zum Beispiel dem Schulrechtsnotruf und diversen Weiterbildungen, gilt sie als wichtigste Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus bringt sie ihre Forderungen in der Landesschülervertretung (142/159 Mandate) sowie in der Bundesschülervertretung ein, in der sie im Schuljahr 2019/20 26 von 29 Mandaten sowie die Bundesschulsprecherin stellt.

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