Wien (OTS) – Als ungeheuerlichen Affront gegenüber dem betrieblichen Sozialpartner empfindet die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp den angekündigten Stellenabbau in der Nachrichtenagentur APA. „Nicht zuerst mit dem Betriebsrat rechtzeitig über andere Möglichkeiten zu verhandeln, zugleich unverständlicherweise und leichtfertig auf Kurzarbeit als Überbrückungshilfe in der Corona-Krise zu verzichten, ist inakzeptabel“, sagt Eike-Clemens Kullmann, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp.++++
Dass die Geschäftsführung den geplanten Stellenabbau mit den hohen, durch die Kollektivverträge im journalistischen sowie kaufmännischen Bereich verursachten Kosten begründet, sei zudem ein unzulässiger Untergriff. „Nicht nur, dass die Kolleginnen und Kollegen der APA gerade in den vergangenen Tagen und Wochen großartige Arbeit erbracht haben und der Stellenabbau als Dank einem Hohn gleicht, haben Gewerkschaft, Belegschaftsvertretung und damit vor allem die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren mehrfach auf die Situation in der Branche reagiert und Verzicht geübt“, verweisen die Verhandlungsleiter auf Gewerkschaftsseite, Eike-Clemens Kullmann und Alois Freitag etwa auf das Abflachen der Prozentsätze bei den Quinquennien. „Es kann aber nicht sein, dass Unternehmer die Beschäftigten mit Kündigungsandrohung erpressen, um die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter jedes Jahr noch billiger zu bekommen.“
Das Instrument Kollektivvertrag mache zudem die Gehaltskosten plan- und absehbar. Dass diese nicht mehr leistbar wären, wurde im Übrigen von Seiten der Geschäftsführung bei den erst jüngst abgeschlossenen Gehaltsverhandlungen in keinster Weise angesprochen.
„Die Geschäftsführung der APA ist daher dringend aufgefordert, umgehend mit der Belegschaftsvertretung über sozial verträgliche Lösungen zu verhandeln“, fordern Kullmann und Freitag.
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