Grüne Wien/Huemer: Wiener Töchtertag 2020 wie kein anderer

Wien (OTS) – Der Wiener Töchtertag 2020 wird diesmal ausschließlich über Online Angebote stattfinden können. Die Ursprungsidee – seine Tochter mit zur Arbeit zu nehmen – stammt aus den USA und hat sich seit den 1990er Jahren weiter entwickelt. Die Frauen- und Arbeitsmarktsprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer dazu: „Die Corona-Krise hat den Arbeitsmarkt komplett auf den Kopf gestellt. Klassische Branchen mit hohem Frauenanteil sind systemrelevant und bekommen täglich Applaus. Dennoch wird wenig über die Gehälter und Arbeitsbedingungen diskutiert. Mädchen in der Phase der Berufsorientierung erleben heuer nicht nur Eltern im Home Office, sondern auch Mütter, die plötzlich alles stemmen müssen: von systemrelevanter Arbeit bis zu verstärkter informeller Arbeit, die immer noch stark von Frauen erbracht wird. Zur Berufstätigkeit kommt nun sowohl Kinderbetreuung, Home Schooling als auch Nachbarschaftshilfe dazu. Zudem bekommen Mädchen mit, wie sehr ihr Umfeld unter Einkommensverlust und der Unsicherheit leidet. Hier muss darauf geachtet werden, dass es zu keiner Re-Traditionalisierung kommt, dh dass Frauen wieder auf unbezahlte Mehrfach-Belastung festgelegt werden. Darum ist es so wichtig, dass der Töchtertag neue Perspektiven der Berufswahl für Mädchen aufzeigt.“

Neu sind, neben den digitalen Angeboten zum Töchtertag 2020, vor allem auch die Voraussetzungen am Arbeitsmarkt. „Wir wissen, dass sich Image von Berufen und Geschlechterrollen auf die Berufsentscheidung von Mädchen auswirkt. Die massive Pandemie der letzten Monate hat einen neuen Blick darauf gebracht, welche Berufe absolut zur Aufrechterhaltung eines reduzierten Lebens wichtig sind. Der Wert von Arbeit wird plötzlich debattiert. Aber auch sonst eher unsichtbare Dienstleistungen wie etwa die 24 Stunden Betreuung oder Saisonarbeit, die fast ausschließlich von MigrantInnen gemacht wird, ist in aller Munde,“ erläutert Huemer. Darüber hinaus ist es plötzlich, fast schlagartig, möglich geworden, worüber mehr als ein Jahrzehnt diskutiert wurde: Home Office und digitale Meetings an Stelle von Dienstreisen sind weit verbreitet. Huemer: „Der Tag X hat uns gezeigt, dass viele Vorstellungen über die Gestaltung von Arbeit veraltet sind. Wir erleben einen Digitalisierungsschub auf Zuruf von außen. Jetzt sind Bildungseinrichtungen, Betriebe, Eltern und Mädchen gefragt, sich damit noch intensiver auseinander zu setzen. Gerade das Motto des Töchtertags – mehr Mädchen in Technik – braucht es im Jahr 2020 mehr denn je. Ich freue mich, trotz aller Schwierigkeiten, dass der Töchtertag 2020 in anderer Form stattfinden kann“, so Huemer.

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