Wien (OTS) – Der MKV als größter Schüler- und Absolventenverband Österreichs sieht angesichts der aktuellen „Corona-Krise“ einige Punkte, die es seitens der Politik zu lösen gilt.
„Wie weit sind wir, um Distance Learning lückenlos und störungsfrei durchzuführen und für alle problemlos zu ermöglichen?“, fragt MKV-Jugendobmann Wolf Steinhäusl und erinnert daran, dass man auch an jene denken müsse, die nicht durchgehend einen Laptop oder einen Computer zur Verfügung haben. „Das ist nicht zuletzt eine soziale Frage. Es kann und darf nicht sein, dass dieser Teil der Schüler benachteiligt ist und damit zum Verlierer der Krise wird.“ Finanzierungszusagen der Politik betreffend die Beschaffung von Endgeräten seien daher zu begrüßen aber auch möglichst zeitnah umzusetzen.
Der bildungspolitische Referent des MKV, Maximilian Newman, betont, dass sich die Verwendung unterschiedlichster Tools und Plattformen problematisch darstellt: „Was es braucht sind Plattformen, die flächendeckend für alle Schulstufen und Schultypen einfach, schnell und zuverlässig zugänglich sind. Auf diesen sollte der direkte Austausch mit den Lehrern und damit die individuelle Betreuung der Schüler sichergestellt sein.“
Einschlägige Schulungen sollen gewährleisten, dass alle Lehrkräfte im Umgang mit dieser Art des Unterrichts entsprechend ausgebildet seien: „Außerdem muss jeder Haushalt Zugang zu schnellem Internet haben. Vor allem in den ländlichen Regionen Österreichs fehlt es oft an der entsprechenden Infrastruktur“, so Newman.
Es gelte, aus der aktuellen Situation die richtigen Schlüsse zu ziehen, betont MKV-Jugendobmann Wolf Steinhäusl. „Es gilt nicht nur, aktuell E-Learning Plattformen zu nutzen, sondern für die Zukunft auch über die Möglichkeit nachzudenken, etwa Prüfungen und Schularbeiten digital durchzuführen. Viele Universitäten und Fachhochschulen haben unser Anliegen bereits umgesetzt – kann und will man das in Zukunft auch für Schulen sicherstellen?“
Der nunmehr angewandte „Notfallplan digitale Schule“ biete für Wolf Steinhäusl die Möglichkeit zur „Vision – Moderner Unterricht“ zu gelangen. „Genau jetzt sollte möglich sein die starren Lehrpläne so zu reformieren, dass man auf mögliche zukünftige Krisen besser reagieren kann“, so der MKV-Jugendobmann.
Für MKV-Vorsitzenden Walter Gröblinger stellt sich die Frage, wie der Unterricht im neuen Schuljahr weitergehen soll: „Der Lehrplan der höheren Schulstufen baut oft auf dem der vergangenen Schulstufen auf. Wie wird man den nun in manchen Bereichen entstandenen Defiziten entgegenwirken? Sind Sonderförderkurse in den letzten Ferienwochen angedacht? Es wäre für Schüler und Eltern wichtig, darüber bald Klarheit zu haben!“
Besonders stark betroffen seien Schülerinnen und Schüler vor einem Schulwechsel, erinnern die Vertreter des Verbandes. Für Volksschüler der 4. Klasse komme es nicht nur zu einer Umstellung durch den Besuch einer neuen Schule, es werde auch Wissen vorausgesetzt, das aufgrund der Krise bei vielen nicht ausreichend vorhanden sei: „Wenn man hier nicht entsprechende Maßnahmen setzt, um die Defizite auszugleichen, sind hohe Drop-Out-Quoten im kommenden Schuljahr zu erwarten. Für unsere Wirtschaft gibt es unzählige Rettungspakete, es wird auch einen Krisenfonds für unser Bildungssystem brauchen, um mit dieser zusätzlichen Finanzierung zB. Sonderförderkurse für nachholbedürftige Schülerinnen und Schüler anbieten zu können“, so die Vertreter des MKV abschließend.
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