Wien (OTS) – Licht für die Welt kämpft seit 30 Jahren erfolgreich gegen Infektionskrankheiten in Afrika. Auf diese Erfahrungen, viele Partner vor Ort und gute Kontakte zu den lokalen Gesundheitsdiensten kann jetzt im Kampf gegen COVID-19 aufgebaut werden. Ziel ist es, besonders gefährdete Gruppen wie chronisch Kranke oder Menschen mit Behinderungen zu erreichen. „In Krisenzeiten werden Menschen mit Behinderungen leicht vergessen, dabei brauchen sie gerade jetzt noch mehr Hilfe, da Corona nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihre Existenz bedroht, da der Unterhalt ganzer Familien wegbricht“, so Rupert Roniger, Geschäftsführer von „Licht für die Welt international“. Jetzt gilt es, die Menschen zu informieren und mit Nahrungsmitteln zu versorgen, die Spitäler mit Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung auszustatten und Vorkehrungen zu treffen, damit die Gesundheitseinrichtungen allen zugänglich sind. Licht für die Welt passt daher seine Programme und Projekte für die kommenden drei bis sechs Monate an die Herausforderungen durch die Pandemie an.
Information hilft Leben zu retten
Menschen mit Behinderungen in Afrika zählen zu den ärmsten der Betroffenen, weil viele in sehr abgelegen ländlichen Regionen leben, wo unzulängliche und mitunter verzerrte Informationen zur Verbreitung von COVID-19 kursieren. Daher sind sie wesentlich stärker von einer Ansteckung durch das Coronavirus gefährdet. „Der Zugang zu zeitnahen und barrierefreien und für alle zugänglichen Informationen in dieser Zeit der Epidemie ist eine der größten Herausforderungen, etwa für Menschen mit Hörbehinderungen. Der neueste Mythos, der in meiner Gemeinde Panik auslöste, handelt vom 5G-Internet, das Coronavirus verursacht oder verbreitet. Das ist natürlich nicht wahr“, erzählte Robert, ein Sozialhelfer von Licht für die Welt in Uganda. Mit Gebärdensprache, Brailleschrift, Radiosendungen, Anlaufstellen in den Dörfern, Aufklärung in sozialen Medien für Menschen mit Behinderungen und auch durch persönliche Gespräche vermittelt Licht für die Welt dieses wichtige Wissen.
Nahrungsmittelvorräte gehen zur Neige
Die Coronakrise hat auch indirekte, wirtschaftlichen Folgen. Mosambik etwa leidet noch immer an den Folgen des Tropensturms Idai von 2019 und der Überschwemmungen der letzten Monate. „Menschen mit Behinderungen im Búzi-Distrikt brauchen dringend Nahrungsmittel. Etliche hungern bereits. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort bereiten die Verteilung von Nahrungsmitteln vor, damit die Menschen die nächsten zwei Monate bewältigen können“, kündigt der Landesleiter von Licht für die Welt, Zacarias Zicai, die Maßnahmen an. Wichtig ist dabei auch die soziale und psychische Unterstützung der Betroffenen. So ist geplant, für Kinder mit Behinderungen spezielle Bildungsprogramme einzurichten. Sie sollen mit barrierefreiem Lern-und Lesematerial ausgestattet werden, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen können, während die Schulen geschlossen sind. Weiters möchte Licht für die Welt Unterstützungsnetze aufbauen. Mit Spar- und Kreditgruppen sollen die betreuten Familien für die nächsten Monate abgesichert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Gesundheitssysteme müssen ausgebaut werden
Bereits in einigen reichen Ländern Europas wie Italien, Frankreich und Spanien zeigte sich, dass die Gesundheitssysteme die Zahl an schwer erkrankten COVID-19-Patienten nicht mehr bewältigen konnten. In einkommensschwachen Ländern des globalen Südens ist die Situation noch dramatischer. Viele nationale Gesundheitssysteme waren vor der Krise schon ungenügend entwickelt, die medizinische Versorgung in ganzen Regionen kaum gegeben. Öffentliche Krankenversicherungs- und Sozialsysteme fehlen fast komplett. Außerdem mangelt es an Tests, Masken und Schutzbekleidung. In Burkina Faso etwa gibt es im ganzen Land nur zehn Intensivbetten für eine Bevölkerung von 20 Millionen. In Uganda sind es insgesamt 55 Intensivbetten für 43 Millionen Menschen. Im Vergleich: Österreich hat mehr als 2.500 Intensivbetten für weniger als neun Millionen Einwohner. Licht für die Welt plant daher, Krankenhäuser mit Desinfektionsmittel, Schutzkleidung, Medikamenten und Thermometern zu beliefern. „Im Moment vermeidet das Gesundheitspersonal mangels Schutzausrüstung den Kontakt zu den Patienten. Die Auswirkungen sind dadurch massiv: Menschen sterben neben COVID-19 auch aufgrund vieler anderer Krankheiten“, berichtet der medizinische Direktor von Licht für die Welt, Geoffrey Wabulembo, aus Uganda. Für die Partnerkrankenhäuser wird deshalb ein Notfallfonds eingerichtet. Auch die Trinkwasserversorgung wird gemeinsam mit den lokalen Behörden verbessert.
Interessen von Menschen mit Behinderungen wahren
Weiters setzt sich Licht für die Welt auf allen politischen Ebenen dafür ein, dass die Katastrophenhilfe inklusiv und barrierefrei durchgeführt wird. Die Regierungen der afrikanischen Länder müssen die Gesundheitssysteme verstärken und mehr Personal einstellen, um die bevorstehende COVID-19-Epidemie zu bewältigen. Dabei ist wichtig besonders die Behindertenverbände einzubeziehen. „Licht für die Welt fordert, dass Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung des Globalen Humanitären Hilfe Plans zu COVID-19 inkludiert werden. Und zwar bei allen sofortigen und langfristigen Maßnahmen im Gesundheitsbereich. Gerade in Krisenzeiten ist es besonders wichtig alle Menschen einzubeziehen und niemanden zurückzulassen“, so Johanna Mang, Menschenrechtsexpertin von Licht für die Welt.
Afrika hat schlechte Ausgangsbedingungen
In den meisten afrikanischen Ländern sind Hygiene- und Isolationsregeln nicht einfach so umzusetzen wie in Europa. Die Bevölkerungsdichte ist viel höher, Großfamilien leben meist unter einem Dach eng beieinander und es fehlt an sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Krankheiten wie Malaria und HIV, Mangelernährung, Behinderungen und Armut fördern Ausbreitung, Folgenschwere und Mortalität der Coronavirus-Infektionen.
[Das COVID-19-Programm von Licht für die Welt sowie Fotos zum Download] (https://www.licht-fuer-die-welt.at/coronahilfe2020)
Licht für die Welt
Licht für die Welt ist eine internationale Fachorganisation für inklusive Entwicklung. Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, die allen offen steht und niemanden zurücklässt. Wir setzen uns für barrierefreie augenmedizinische Versorgung ein und unterstützen inklusive Bildung und Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Licht für die Welt ist als unabhängiger, gemeinnütziger Verein organisiert und unterhält Länderbüros in Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik und Südsudan. Mit unseren Programmen stärken wir die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ermöglichen ihnen ein selbstbestimmtes Leben und helfen ihnen aus der Armutsfalle.
Spendenkonto: Licht für die Welt. IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001 BIC: GIBAATWWXXX
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