Wien (OTS) – Die Coronakrise trifft Frauen in besonderem Maße und geht auch mit einem Anstieg körperlicher und sexueller Gewalt einher:
Es gibt eine leichte Steigerung bei den ausgesprochenen Betretungs-und Annäherungsverboten, die Frauenhelpline verzeichnet um 70 Prozent mehr Anrufe. „Umso wichtiger, dass die Bundesregierung mit der personellen und finanziellen Aufstockung der Frauenhelpline und mit einem Ausbau der Kooperation zwischen Justiz und Polizei hier schnelle, wichtige Schritte gesetzt hat, um den Schutz vor häuslicher Gewalt auszubauen“, unterstreicht Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen.
Monika Vana, Delegationsleiterin der Grünen im Europaparlament, betont die wichtige Rolle von Frauen in der Virusbekämpfung: „In Europa sind zu 70 Prozent Frauen in Pflege- und Gesundheitsberufen tätig. Sie leisten den Löwenanteil zur Virusbekämpfung ohne entsprechend entlohnt zu werden. Ein bloßes Dankeschön an die Pflegekräfte und Kassiererinnen reicht absolut nicht aus. Nach der Krise dürfen wir diese Frauen nicht wieder vergessen, sondern müssen ihre Berufe aufwerten. Frauen sind aufgrund des Gender Pay Gap und der Teilzeitfalle überproportional armutsgefährdet.“
„Nicht nur in der Krise ist die unbezahlte Arbeit unter Frauen und Männern ungleich verteilt.Die aktuelle Situation zeigt diese Ungleichheiten wie durch ein Vergrößerungsglas. Ohne die unbezahlte Arbeit von Frauen wäre diese Krise nicht bewältigbar. Wir müssen dringend über Fairteilung reden“, so die Grüne Frauensprecherin und weiter: „Die im Regierungsprogramm vereinbarte Zeitverwendungsstudie wird uns aktuelle Informationen über den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen, über damit zusammenhängende Chancen zur Erwerbsarbeit und über die geschlechterspezifische Verteilung von unbezahlter Arbeit liefern. Die Ergebnisse werden die Grundlage für die politische Gestaltung von Gleichstellungsmaßnahmen sein.“
„Wir brauchen für die Zeit nach Corona ein europäisches Konjunkturpaket, das aktiv gegen die Benachteiligung von Frauen vorgeht und die Gleichstellung der Geschlechter zur Priorität macht. Ich fordere die EU-Kommission auf, die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Krise und ihrer Gegenmaßnahmen in einem ,Gender Equality Monitoring‘ genau zu untersuchen. Wir werden diese Krise nicht auf Kosten der Frauen bewältigen können, sondern müssen die Situation von Frauen nachhaltig verbessern“, fordert Vana. „Wir Grüne machen schon seit Beginn der Krise darauf aufmerksam, dass Frauen aus dem öffentlichen Leben in die Geschlechterverhältnisse der Vergangenheit zurückgedrängt werden“, so Disoski und Vana. „Hinnehmen werden wir das aber nicht.“
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