Wien (OTS) – Während sich das Coronavirus in Europa, vor allem in Italien, weiter ausbreitet, geht die Zahl der Neu-Infektionen in China bereits zurück. In der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan ist das Virus vor gut zwei Monaten erstmals auffällig geworden, Ende Jänner hat Chinas Staatsführung Wuhan sowie elf weitere Städte abgeriegelt, seit Mitte Februar steht auch die Hauptstadt Peking unter Quarantäne.
Der französische Reporter Sébastien Le Belzic, der seit 15 Jahren in Peking arbeitet, ist seither mit seiner chinesischen Frau und dem gemeinsamen Sohn de facto zu Hause eingesperrt, wie Millionen Chinesinnen und Chinesen auch. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt dazu am Mittwoch, dem 11. März 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „China – Peking unter Quarantäne“. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr mit „Xi Jinping – Chinas roter Kaiser“ ein Porträt des mächtigen Staats- und Parteichefs Chinas.
WELTjournal: „China – Peking unter Quarantäne“
Sébastien Le Belzic erfährt am eigenen Alltag, wie der gesamte Sicherheitsapparat des kommunistischen Regimes gegen das Coronavirus kämpft. Seit Maos Revolution und der Errichtung der Diktatur des Proletariats wachen bis heute in jeder Straße, in jedem Wohnhaus und in jedem Bezirk treue Parteimitarbeiter über das Volk: Sie beobachten, kontrollieren und berichten ganz nach oben. In der Virus-Krise sind diese Partei-Soldaten vor Ort zuständig für die Einhaltung der strengen Regeln zur Eindämmung der Epidemie. Reporter Le Belzic sieht sich in diesen Tagen mit Checkpoints, Straßensperren, Isolation und Desinformation konfrontiert. Einzig mutige Blogger trauen sich noch, die Chinesen umfassender zu informieren – nicht immer ganz auf Partei-Linie – und darum riskieren sie viel: Denn es gibt ein Virus, das die Partei mehr als alle anderen fürchtet: das der Freiheit.
WELTjournal +: „Xi Jinping – Chinas roter Kaiser“
Chinas Präsident Xi Jinping ist der mächtigste chinesische Politiker seit Jahrzehnten und verfügt über eine Machtfülle, wie sie zuvor nur Staatsgründer Mao Tse-tung hatte. Xi hat sich als Staats- und Parteichef auf Lebenszeit küren lassen, er hat alle wichtigen Ämter in seiner Hand vereinigt, Partei und Militär mit Vertrauten besetzt, Widersacher über die Jahre ausgeschaltet.
Das WELTjournal + porträtiert den 66-jährigen Staats- und Parteichef Chinas und zeigt seinen raschen Aufstieg, der viele Widersacher überrascht hat. Xis Vater war selbst Parteifunktionär, fiel aber in Maos letzten Lebensjahren während der Kulturrevolution in Ungnade und wurde als „Konterrevolutionär“ und „Verräter“ gedemütigt. Xi Jinping wurde mit seinen Eltern aus der Hauptstadt verbannt und musste sich als Landarbeiter verdingen. Diese Erlebnisse dürften prägend gewesen sein: Bei seinem Aufstieg an die Spitze sorgte Xi dafür, mögliche Rivalen rechtzeitig hinter Gitter zu bringen. Geschickt nutzte er den Kampf gegen die Korruption in Staat und Partei, um die Seilschaften seiner Vorgänger loszuwerden. Als warnendes Beispiel soll ihm die Sowjetunion gedient haben, wo die kommunistische Partei innerhalb weniger Jahre zerfallen war – und mit ihr das Land.
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