Wien (OTS) – Als österreichweite Interessenvertretung junger Menschen setzt sich die Bundesjugendvertretung (BJV) für die Interessen angehender Zivildiener ein. Deshalb nahm BJV-Vorsitzender Jakob Ulbrich am heutigen Zivildienstgipfel teil. „Wir fordern die Einbindung aller Stakeholder bei den Reformbestrebungen in Sachen Zivildienst. Zukunftsträchtige Lösungen können nur dann bestmöglich umgesetzt werden, wenn auch die VertreterInnen aller Betroffenen mit am Tisch sitzen“, so Jakob Ulbrich.
Grundsätzlich spricht sich die Bundesregierung dafür aus, den Zivildienst attraktiver zu machen. Wie die BJV bereits in ihrer [Analyse zum Regierungsprogramm]
(https://www.bjv.at/cms/wp-content/uploads/2020/02/bjv_analyse_regpro
gramm_2020.pdf) beschrieben hat, sind die Pläne zur Teiltauglichkeit, die morgen im Ministerrat beschlossen werden sollen, kritisch zu sehen: „Wir verzeichnen geburtenschwache Jahrgänge und einen Rückgang an tauglichen Männern. Hier muss an vielen Schrauben gedreht werden. Nur die Anforderungen für die Tauglichkeit hinunter zu setzen greift zu kurz, um den Zivildienst insgesamt attraktiver zu machen. Wir werden da sehr genau hinsehen, was die Regierung im Detail vorhat“, betont Jakob Ulbrich.
Derzeit ortet die BJV noch eine weitere Baustelle im Bereich des Zivildiensts: Bis Herbst 2018 wurde der Europäische Freiwilligendienst, den Zivildienstpflichtige im Ausland absolvieren konnten, als Zivilersatzdienst angerechnet. Seit kurzem läuft das Projekt auf europäischer Ebene unter dem Namen Europäisches Solidaritätskorps (ESK). Da im österreichischen Zivildienstgesetz aber immer noch der alte Europäische Freiwilligendienst angeführt wird, scheitert die Anrechnung derzeit an dieser rein formalen Hürde.
„Die Anrechnung ihres freiwilligen Einsatzes im Ausland als Zivilersatzdienst hat jungen Männern die Möglichkeit gegeben, internationale Erfahrungen zu sammeln und europäische Solidarität zu erleben. Wir wollen, dass diese Tür der Mobilität jungen zivildienstpflichtigen Männern auch weiterhin offensteht. Insbesondere ist die Politik gefordert, für diejenigen eine Lösung zu finden, die gerade ihren Dienst im ESK absolvieren. Ihnen droht aktuell, auch noch im Inland zusätzlich einen Zivildienst machen zu müssen“, erklärt Jakob Ulbrich abschließend.
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