Wiener Tierschutzverein: Zweite Chance für einen „chancenlosen“ Hund

Vösendorf (OTS) – Das Schicksal des Hundes Mentes bewegte seit mehr als fünfzehn Monaten tierliebe Menschen. Mit Wunden übersät, wurde Mentes schwer verletzt in einer Hütte in Ungarn gefunden. Der Verdacht liegt nahe, dass ihm seine Verletzungen bei Hundekämpfen zugefügt worden sind. Vermutlich war es sein sanftes Wesen, dass Mentes für diesen Zweck „unbrauchbar“ machte, in der Hütte wurde er schließlich entsorgt.

Vor dem Tod gerettet

Lokale TierschützerInnen entdeckten den schwer verletzten Hund und brachten ihn zur Aufnahme und Behandlung in ein örtliches Tierheim. Die Wunden heilten, zurück bleiben Narben. Seit Jahren kooperiert der Wiener Tierschutzverein mit ausgewählten Tierheimen in benachbarten Ländern, die modernen europäischen Tierschutz praktizieren und von der Tötung von Tierheimtieren, die leider in osteuropäischen Ländern noch tagtäglich passiert, Abstand nehmen. Der WTV nimmt sich in diesem Zusammenhang regelmäßig Fällen an, bei denen die Möglichkeiten der Verpflegung, medizinischen Versorgung und artgerechten Beschäftigung vor Ort nicht ausreichen. So gelangte auch Mentes in den WTV.

Wenn aus Leid Liebe wird

Der Hund faszinierte die WTV-Belegschaft vom ersten Tag an und avancierte schnell zum Liebling des Teams, der SpenderInnen und BesucherInnen. Denn wie durch ein Wunder behielt dieses Tier trotz seines grausamen Schicksals seine Liebe zu Menschen. Innerhalb kürzester Zeit lebte er sich gut ein und genoss jede einzelne Streicheleinheit sichtlich. Seine BetreuungspatInnen schloss er sofort ins Herz und das Training mit dem WTV-Fachpersonal machte ihm Spaß. Zusätzlich absolvierte er die Ausbildung zum WTV-Besuchstier. All diese Projekte sind Teil des WTV-Langsitzer-Programms.

Langsitzer-Programm

Als Langsitzer werden Hunde bezeichnet, die schon mehr als ein Jahr im WTV auf ein neues Zuhause warten. Diese über Monate oder gar Jahre hinweg zu beherbergen, zu verpflegen und medizinisch zu versorgen, ist ein hoher personeller und finanzieller Aufwand. Dennoch hört der Tierschutz-Anspruch hier nicht auf: Der WTV hat es sich zur Mission gemacht, scheinbar chancenlosen Hunden eine zweite Chance zu geben. Das Erlernen von Vertrauen, das Meistern von Alltagssituationen und die kognitive Auslastung durch Training und Spiel sind entscheidende Faktoren, wenn es um die zukünftigen Vermittlungschancen eines Hundes geht. Aktuell nehmen rund 70 Hunde am Langsitzer-Programm im WTV teil. Dieses umfasst das BetreuungspatInnen-Projekt, das Besuchstierprojekt, regelmäßiges Training sowie Patenschaft mit Übernahme. Durch eine solche Patenschaft mit Übernahme fand auch Mentes schließlich sein „Für-Immer-Zuhause“. Der WTV ist dabei auf die Hilfe tierlieber Menschen angewiesen, denn nur durch Spenden kann diese Mission verfolgt werden. Der WTV freut sich auf Unterstützung mittels Online-Spende auf www.wiener-tierschutzverein.org (Spendenprojekt Langsitzerprogramm).

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