Digitalisierung am österreichischen Finanzmarkt

Wien (OTS) – Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat heute die Ergebnisse ihres Call for Input zu der im Sommer 2019 publizierten Studie „Digitalisierung am österreichischen Finanzmarkt“ veröffentlicht. Im Allgemeinen teilen und bekräftigen die teilnehmenden Stakeholder die auf der Studie basierenden Schlussfolgerungen der FMA. Darüber hinaus wurden der FMA zahlreiche ergänzende Hinweise, Anregungen und praktische Beispiele übermittelt.

Insgesamt schätzen die teilnehmenden Stakeholder die Auswirkungen der Digitalisierung als positiv ein, da sie dabei helfen, Kunden besser zu verstehen und Geschäftsmodelle sowie Produkte besser auf deren Bedürfnisse auszurichten. Kurzfristig erwarten die Teilnehmer keine Disruption im Kerngeschäft, rechnen aber damit, dass die Geschäftsmodelle der beaufsichtigten Unternehmen langfristig angepasst werden müssen. Digitalisierungshindernisse werden nicht nur in der Regulierung, sondern auch in der teilweise fragmentierten und veralteten IT-Landschaft, in der Unternehmenskultur sowie in der digitalen Kompetenz der Kunden gesehen. Die teilnehmenden Stakeholder gehen davon aus, dass neue digitale Mitbewerber bestehende Unternehmen zu einer laufenden Weiterentwicklung drängen werden – die größten Veränderungen werden dabei in den Bereichen Retail, Zahlungsverkehr, Anlageberatung und Self-Service erwartet. Gleichzeitig werden neue digitale Mitbewerber aber nicht nur als Konkurrenten, sondern auch als potentielle Kooperationspartner betrachtet.

Produktgestaltung und Vertrieb werden von den teilnehmenden Stakeholdern von zwei Seiten beleuchtet: Einerseits erkennen sie die Vorteile der Digitalisierung und plädieren dafür, dass die Regulierung eine rein digitale Geschäftsabwicklung ermöglichen sollte. Andererseits wird auch der Sicherstellung traditioneller Kommunikationsformen und Vertriebskanäle ein hoher Stellenwert eingeräumt, so dass Kundinnen und Kunden mit einer geringeren digitalen Kompetenz nicht den Anschluss verlieren.

Nach Ansicht der teilnehmenden Stakeholder sollte der Transformationsprozess im Zuge der Digitalisierung von der FMA begleitet werden. Insbesondere wird die Rolle der FMA darin gesehen, ein „Level Playing Field“ zu gewährleisten, ohne dabei wettbewerbsregulierend einzugreifen. Begrüßt wird das Konzept der „Sandbox“, das Unternehmen ermöglicht, neue Geschäftsmodelle zu erproben und einen Überblick über regulatorische Vorgaben zu erhalten. Erwartet wird von der FMA außerdem, auch künftig tiefgehende Analysen der Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Finanzmarkt durchzuführen und somit der rasanten Entwicklung zu folgen.

Der Studie „Digitalisierung am österreichischen Finanzmarkt. Stand, Ausblick, Call for Input“ liegt eine umfassende Datenerhebung zu Grunde, welche im Jahr 2018 bei Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern durchgeführt wurde. Die Studie sowie der gesamte Bericht zu den Ergebnissen des Call for Input sind auf der FMA-Website unter
[https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-digitalisierung-finanzmar
kt/]
(https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-digitalisierung-finanzmar
kt/) abrufbar.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Finanzmarktaufsicht

BankenDisoskiFrauenGewaltschutzGrüneWirtschaft und Finanzen
Comments (0)
Add Comment