Wien (OTS) – Wien, 31.12.2019: Harry Kupfer war einer der profiliertesten Opernregisseure Europas. Neben zahlreichen Opernhäusern in Deutschland, London oder Kopenhagen inszenierte er 2010 auch am Theater an der Wien Richard Strauss‘ Oper ARIADNE AUF NAXOS mit Johan Botha.
Trotz seiner tiefen Verbundenheit zur Oper, wandte sich Harry Kupfer – zur damaligen Zeit keinesfalls selbstverständlich – auch dem Musical zu. So inszenierte er für die Vereinigten Bühnen Wien 1992 die Uraufführung des Erfolgsmusicals ELISABETH und brachte 1999 mit demselben Erfolgs-Leading Team MOZART! zur Uraufführung. Auch für die Neuinszenierungen beider Musicals (ELISABETH 2012 und MOZART! 2015) im Raimund Theater zeichnete er verantwortlich. Mit seinen Arbeiten revolutionierte er das Wiener Musical.
Die Vereinigten Bühnen Wien verabschieden sich in tiefer Trauer von einer beeindruckenden Persönlichkeit des Musiktheaters.
Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien: „Harry Kupfer war ein außerordentlicher Regisseur und Theatermensch, der beide Genres gleichermaßen liebte und wusste, diese zu bedienen. Der Erfolg seiner Inszenierungen gibt ihm Recht – sowohl ELISABETH als auch MOZART! feiern bis heute bemerkenswerte Erfolge auf dem ganzen Globus. Die Vereinigten Bühnen Wien bedanken sich für die langjährige Zusammenarbeit. Der Familie gilt mein tiefes Mitgefühl und meine aufrichtige Anteilnahme.“
Christian Struppeck, VBW-Musical-Intendant: „Das Ableben von Harry Kupfer macht mich zutiefst betroffen. Er galt als Legende und einer der wichtigsten Regisseure der deutschsprachigen Oper. Aber nicht nur dort, auch im Genre Musical hat er mit seinen Inszenierungen neue Meilensteine gesetzt. Mit der Regie der Weltpremiere von ELISABETH für die Vereinigten Bühnen Wien hat er 1992 ein neues Musical-Zeitalter eingeläutet und etwas revolutionär Neues geschaffen. Das Stück ist bis heute überall auf der Welt zu sehen und gilt als das erfolgreichste deutschsprachige Musical aller Zeiten. Und auch MOZART!, das er ebenfalls für uns in Wien zur Uraufführung brachte, erfreut sich immer noch international großer Beliebtheit. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für uns und die gesamte Musiktheater-Welt. Mein tiefes Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie sowie all seinen Wegbegleitern und Freunden.“
Roland Geyer, Theater an der Wien-Intendant: „Harry Kupfer inszenierte in meiner Ära leider nur eine Opern-Neuproduktion – 2010 Richard Strauss‘ Oper ARIADNE AUF NAXOS u. a. mit Johan Botha – und seitdem verband uns eine freundschaftliche Beziehung, die auch Überlegungen für eine weitere Regie am Theater an der Wien umfasste. Leider ist es zu dieser nicht mehr gekommen. Ich trauere und verneige mich vor einem der größten Regisseure der Opernwelt.“
Harry Kupfer wurde am 12. August 1935 in Berlin geboren. Nach seiner Funktion als Operndirektor am Nationaltheater Weimar und am Staatstheater Dresden, übernahm er von 1981 – 2002 die künstlerische Leitung der Komischen Oper in Berlin. Zu seinen jüngsten Regiearbeiten zahlt DER ROSENKAVALIER für die Salzburger Festspiele 2014 und die Mailänder Scala 2016. Er war neben seinem Wirken in Weimar, Dresden und Berlin in zahlreichen Städten Europas – so auch in Wien – tätig, war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin sowie der Freien Akademie der Künste Hamburg und Professor an der Berliner Musikhochschule.
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