Schienenfahrplan 2020 bis 2035 der Ostregion präsentiert

St. Pölten (OTS/NLK) – „In Niederösterreich werden wir in den nächsten zehn bis 15 Jahren über 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investieren“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Freitag, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und den beiden VOR-Geschäftsführern Thomas Bohrn und Wolfgang Schroll. Die Landeshauptleute und VOR-Geschäftsführer informierten über die Eckpunkte des Schienenfahrplans 2020 bis 2035.

Ganz oben auf der Agenda stehe der Verkehrsdienstevertrag der Ostregion mit den ÖBB. Das Land Niederösterreich nehme dafür in den kommenden zehn Jahren 1,1 Milliarden Euro für Bestellungen bei den ÖBB in die Hand, informierte Mikl-Leitner. Darüber hinaus werden in den kommenden 15 Jahren rund 210 Millionen Euro für die Landesbahnen und zwischen 130 und 160 Millionen Euro und für die Badner Bahn, die von Wien und Niederösterreich gemeinsam getragen werden, aufgewendet. Mikl-Leitner: „Die Bahnangebote werden massiv erweitert, und zwar in einem Ausmaß wie nie zuvor.“

Dass der öffentliche Verkehr genutzt wird und die Bahn dabei das Rückgrat im öffentlichen Verkehr in Niederösterreich ist zeige auch die Tatsache, dass täglich bereits 30 Prozent der Wege mit den Öffis zurückgelegt werden. „Das entspricht etwa 22 Millionen Kilometer pro Tag, und davon alleine 17 Millionen mit der Bahn. Rund 40 Prozent des öffentlichen Verkehrs erfolgt mit dem Bus“, so Mikl-Leitner.

Wichtig sind der Landeshauptfrau die bestmöglichen Verbindungen zwischen Stadt und Land, nicht nur zwischen den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, sondern auch zwischen „unseren Regionen im Bundesland“. Zahlreiche Verbesserungen würden in Niederösterreich bereits mit dem Fahrplan für 2020 umgesetzt, der ab kommenden Sonntag, 15. Dezember, gelte. So würden die Abendverkehrszeiten auf den Hauptstrecken und den Regionalbahnlinien ausgeweitet, zusätzliche Züge bestellt, um weitere Kapazitäten auch in der Hauptverkehrszeit zu schaffen, und auf fast allen Strecken in der Ost-Region ein täglicher Stundentakt angeboten.

An wichtigen Infrastrukturprojekten, die sich bereits in Umsetzung befänden, nannte Mikl-Leitner den Ausbau der Pottendorfer Linie zwischen Wien und Wampersdorf (soll bis 2024 abgeschlossen sein), die Umsetzungen auf der Südbahn (sollen bis 2027 abgeschlossen werden) und die Fertigstellung des Semmering-Basistunnels im Jahr 2027, dadurch sollen weitere Verbesserungen bis Retz geschaffen werden. „In den kommenden 10 Jahren werden wir mit unseren Investitionen die Zahl der Züge in der Ost-Region von 2.500 auf über 3.000 pro Tag ausbauen und damit auch die Zahl der Sitzplätze von 600.000 auf über 800.000 pro Tag steigern können. Zahlen, die sich sehen lassen können“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner.

Landeshauptmann Doskozil bedauert, dass durch die Liberalisierung die kleinstrukturierte Versorgung im ländlichen Raum oft nicht mehr sichergestellt werden könne. Umso erfreulicher sei es, dass es gelungen sei, abermals den Verkehrsdienstevertrag abzuschließen. „Wir brauchen im öffentlichen Verkehr eine gewisse Basis der Grundversorgung und wir brauchen hier die ÖBB als staatlichen Anbieter“, so Doskozil.

Bürgermeister Ludwig sagte, die Bundeshauptstadt habe in den letzten Jahren massiv in das Straßenbahnnetz und in den Ausbau der U-Bahn investiert und damit viele Menschen motivieren können, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. 70 Prozent aller Menschen in Österreich, die Verkehrsmittel der ÖBB nutzen, würden in der Ostregion zuhause sein. Mit dem Ausbau der Schienenverkehrswege unterstütze man auch die Wirtschaft.

VOR-Geschäftsführer Schroll erinnerte an den Fahrplanwechsel am 15. Dezember und informierte über die Aufgaben des VOR. Der Verkehrsverbund sei in den drei Bundesländern mit der Planung, Koordination und Optimierung des öffentlichen Verkehrs zuständig, zu den Kernaufgaben gehörten die Tarif- und Fahrplangestaltung.

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