ALBERTINA mit Voigtländer-Medaille der Photographischen Gesellschaft ausgezeichnet

Wien (OTS) – Am 2. Dezember 2019 erhielt Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder vom Präsident der Photographischen Gesellschaft, Werner Sobotka in den Habsburgischen Prunkräumen der ALBERTINA die Voigtländer-Medaille verliehen. Die Photographische Gesellschaft wurde 1861 als erster Verein von Fachfotografen, Amateuren, Fabrikanten und Wissenschaftlern in Wien gegründet.

Der Preis geht auf den Wiener Optiker und Mechaniker Peter Wilhelm Friedrich Voigtländer zurück. Er wurde mit einem bahnbrechenden Objektiv zum international führenden Kamerahersteller und spendete 1868 einen Betrag von 5.400 Florentiner Gulden, mit den Zinsen sollten hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Fotografie ausgezeichnet werden.

1926 ging die umfangreiche Sammlung der Photographischen Gesellschaft an die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, mit der die Photographische Gesellschaft eng verbunden war. Sie wurde als erste Ausbildungsstätte Europas bereits 1888 gegründet und bot eine Kombination aus Lehre und Praxis. Viele der bedeutendsten österreichischen Fotografinnen und Fotografen wie Rudolf Koppitz, Anton Josef Trcka, Trude Fleischmann, Rudolf Schwarzkogler, Hermann Nitsch und Gottfried Helnwein waren Schüler der Graphischen.

Dort entstand die größte historische Fotosammlung Europas mit ca. 80.000 Fotos, daneben umfasst sie auch einzigartige Apparate und Kameras. Zentrale Entwicklungen der Fotogeschichte spiegeln sich in der Sammlung wider, von der Frühzeit des Mediums, wie Daguerreotypien und Salzpapieren, über wissenschaftliche Fotos bis hin zum Piktorialismus.

Diesen umfangreichen und international einzigartigen historischen Bestand durfte die ALBERTINA im Jahr 2000 übernehmen. Fotografien, Apparate und Fachliteratur wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten wissenschaftlich aufgearbeitet, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und konservatorisch betreut. 2011 fand in der ALBERTINA die Ausstellung Die Explosion der Bilderwelt. Die Photographische Gesellschaft in Wien 1861–1945 zum 150-jährigen Jubiläum der Photographischen Gesellschaft statt, es erschien dazu die gleichnamige Publikation herausgegeben von Michael Ponstingl im Verlag Christian Brandstätter.

Juryvorsitzender Werner Sobotka ist seit 2004 Präsident der Gesellschaft, er begründete die Verleihung des Preises: „Die ALBERTINA hat unter der Führung von Dr. Schröder die konservatorische, kommunikative und wissenschaftliche Verantwortung für eine der wichtigsten Fotosammlungen der Welt übernommen und sorgt dafür, dass die Objekte regelmäßig durch wichtige Ausstellungen in der ALBERTINA gezeigt werden.“

Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der ALBERTINA, freut sich sehr über die Auszeichnung: „Seit zwei Jahrzehnten hat die Sammlung der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in der ALBERTINA eine Heimat gefunden. Dieses bedeutende Archiv der Österreichischen Fotogeschichte, für das die ALBERTINA sehr dankbar ist, ist nicht nur eine wichtige Forschungsquelle, sondern auch Ausgangspunkt zahlreicher Ausstellungen. Heute als Preisträger der Voigtländer-Medaille für die ALBERTINA neben ausgezeichneten Persönlichkeiten wie Edward Steichen, Edith Barakovich und Edwin Land zu stehen, ehrt mich persönlich ganz besonders.“

Die Verleihung wurde von Werner Sobotka und dem ORF-Moderator Dieter Bornemann in einem Zwiegespräch durchgeführt, wobei vor allem die Verdienste der ALBERTINA unter Klaus Albrecht Schröder für die Sammlung der Graphischen und die Bedeutung der Voigtländer Stiftung herausgestrichen wurden. Anwesend waren drei ehemalige Direktoren der Graphischen, Gustav Linnert, Hartmut Feuersänger und Peter Bauer, sowie mit Anna Auer die Gründerin der Sammlung Fotografis der Länderbank.

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