„profil“: Ibiza-Video – Straches Telefonate

Wien (OTS) – Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, führten der damalige FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und der frühere freiheitliche Klubobmann Johann Gudenus vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos eine Reihe brisanter Telefonate. Am 15. Mai 2019 – zwei Tage vor der Video-Veröffentlichung – waren Strache und Gudenus von der „Süddeutschen Zeitung“ und dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit einer Reihe von Fragen konfrontiert worden. Kaum eine halbe Stunde nach Empfang der Medienanfrage rief Strache den Gründer der Signa-Gruppe, Immobilieninvestor René Benko, an. Dies zeigt eine Rufdatenrückerfassung der „Soko Ibiza“. Ein entsprechender Anlassbericht vom 8. August 2019 liegt „profil“ vor. Über Benko hatte Strache auf Ibiza gesagt, er zahle „die ÖVP und uns“.
Darüber hinaus telefonierte Strache mit Kathrin Glock, der Ehefrau des Waffenindustriellen Gaston Glock, sowie mit einer weiteren Nummer, die Ermittler der Glock GmbH zuordnen. Auch die Firma Glock war auf Ibiza ein zentrales Gesprächsthema. Alle im Video genannten Personen und Unternehmen haben stets betont, zu keinem Zeitpunkt Spenden an die FPÖ oder dieser nahestehenden Vereinen geleistet zu haben.

Bis zur Veröffentlichung des Videos gab es zudem mehrere Telefonate zwischen Strache und dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Johann Gudenus wiederum stand laut Anlassbericht im Zeitraum 15. Mai 2019 bis 17. Mai 2019 „hauptsächlich mit Telefonnummern, die dem Freiheitlichen Bildungsinstitut zuzurechnen sind, sowie Hubert Gorbach, der Österreichisch Russischen Freundschaft (Anm.: gemeint ist wohl die Freundschaftsgesellschaft) und auch mit Markus Tschank in Kontakt“. Tschank war eine zentrale Figur im blauen Vereinsnetzwerk, das rund 1,5 Millionen Euro an Spenden, Sponsorings und Subventionszusagen sammelte. Im Ibiza-Video beschrieb Strache, wie über Vereinskonstruktionen Parteispenden am Rechnungshof vorbeigeschleust werden könnten.

Signa bestätigte auf Anfrage von „profil“ einen „telefonischen Kontakt, in welchem Herr Strache Befürchtungen zur Existenz eines ominösen Videos geäußert hat und dass eventuell missverständliche Äußerungen und haltlose Behauptungen in diesem Video aufgestellt werden. Herr Strache hat sämtliche dieser falschen und haltlosen Aussagen auch später öffentlich zurückgenommen und sich davon distanziert. Wir erachten diese Angelegenheit damit als erledigt.“ Tschank teilt mit: „Im Zusammenhang mit der aktuellen medialen Berichterstattung habe ich mir nichts vorzuwerfen.“

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