Wien (OTS) – Die vierte Förderrunde des Filmfonds Wien beeindruckt unter anderem durch sein breites Genrespektrum. Es reicht vom Historien- und Gegenwartsdrama über Komödie und Dokumentarfilm bis hin zum Science-Fiction-Thriller „Sojus“ und der Animationsserie „Geschichten vom Franz“ nach Christine Nöstlinger. TV-Förderung erhalten unter anderem die Thrilleradaptionen „Todesurteil“ und „Todesmärchen“.
Bei der vierten Sitzung im Jahr 2019 erteilte die Jury, bestehend aus Gabor Greiner, Nicole Kellerhals, Philipp Kreuzer, Manfred Schmidt und Gerlinde Seitner insgesamt elf Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 3,15 Millionen Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 22 Projekte mit einer Antragssumme von etwa 4,61 Millionen Euro.
Zum dritten TV-Antragstermin 2019 wurden 24 Fernsehprojekte mit der Gesamtantragssumme von 2,19 Millionen Euro eingereicht, 15 Projekte erhielten Zusagen vom Filmfonds Wien in Höhe von knapp einer Million Euro.
Acht Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 3.020.500 Euro.
Mit SOJUS entsteht das Langfilmdebüt von Nachwuchsregisseurin Magdalena Lauritsch. In dem Scifi-Thriller müssen die Besatzungsmitglieder einer Raumstation mitansehen, wie die Erde in einer Naturkatastrophe versinkt. Schon bald brechen heftige Konflikte innerhalb der Crew auf und eine Rückkehr zur Erde wird immer unwahrscheinlicher. Das Drehbuch verfasste Lauritsch gemeinsam mit Jessica Lind, das Szenenbild wird von Johannes Mücke und der Wiener Firma Wideshot („Independence Day: Resurgence“, „White House Down“, „Anonymous“) entworfen und umgesetzt. Valerie Pachner, George Blagden („Vikings“, „Versailles“) und Merab Ninidze führen die internationale Besetzung an. Die Dreharbeiten der österreichischen Koproduktion von Graf Film und Samsara Film sind für den Sommer 2020 in Wien geplant.
Nach seinem Debüt „Die beste aller Welten“ verwirklicht Autor und Regisseur Adrian Goiginger den historischen Stoff DER FUCHS. Erzählt wird die wahre Geschichte eines traumatisierten, österreichischen Soldaten, der im Zweiten Weltkrieg durch die innige Freundschaft mit einem Fuchswelpen den Glauben an das Leben und die Liebe wiederfindet. Die deutsch-österreichische Koproduktion wird auf österreichischer Seite von Orbrock Film und 2010 Entertainment gestemmt.
Von drei jungen Kurdinnen in Wien handelt der Coming-of-Age-Film SONNE, den Regisseurin Kurdwin Ayub („Paradies! Paradies!“) mit der Ulrich Seidl Filmproduktion dreht. Nachdem sie über Nacht in der muslimischen Community zu Youtube-Stars geworden sind, ändert sich das Leben der drei Teenagerinnen und sie müssen entscheiden, wie sie sich persönlich, kulturell und auch politisch positionieren.
Der Dokumentarfilm WANDERJAHRE begleitet die frischgebackene österreichische Kochweltmeisterin Agnes Karrasch auf ihren Lehr- und Wanderjahren durch fünf der renommiertesten Restaurants in die Welt der Spitzengastronomie. Dabei fordern der Film und seine Protagonistin Antworten zu drängenden Themen wie Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in der durch Tradition bestimmten Sterneküche ein. Die deutsch-österreichische Koproduktion der Horse & Fruits München und Horse & Fruits Wien entsteht unter der Regie von Melanie Liebheit nach dem Buch von Gereon Wetzel („El Bulli – Cooking in Progress“).
DARWINS ARCHE porträtiert das Naturhistorische Museum in Wien, weltweit eine der größten Institutionen seiner Art. Im Angesicht von Klimawandel und Artensterben wird das Museum jedoch immer rasanter Zeuge dessen, was es heute nicht mehr gibt und in Zukunft nicht mehr geben wird. Der Film von Dokumentarist Joerg Burger wird von Navigator Film umgesetzt.
Zeitgleich mit einer dämmernden Midlife-Crisis bekommt der 40-jährige Johann die Diagnose Gehirntumor gestellt. Als er kurz darauf von der Affäre seiner Freundin erfährt, rastet er aus: Er setzt sie vor die Tür, verschenkt seine Sachen, kündigt seinen Job und sagt allen die Meinung. Die Tragikomödie ALLES ANDERE IST PRIMÄR (AT) ist das Langfilmdebüt von Autor und Regisseur Tobias Dörr. Die Produktion der Film AG wird im kommendes Jahr in Wien gedreht.
SERVIAM – ICH WILL DIENEN ist der neue Film von Regisseurin Ruth Mader, die gemeinsam mit Koautor Martin Leidenfrost auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, die epo-film und die Ruth Mader Filmproduktion koproduzieren: Ein katholisches Mädcheninternat in der Nähe von Wien. Eine Nonne kämpft gegen den Untergang des Glaubens. Ein Mädchen ist bereit, sich zu opfern. Ein Film über Glaube, Hingabe und die Existenz Gottes.
Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielende Drama MONTE LIBERTÀ widmet sich der gleichnamigen freigeistigen Kooperative, die bis heute als eine Vorreiterin alternativer Lebenskonzepte gilt. Das Entwicklungsdrama von Regisseur Stefan Jäger nach dem Drehbuch von Kornelija Naraks begleitet die junge Hanna, die aus ihrem bürgerlichen Leben in die Schweizer Kommune flieht. Jedoch ist die zweifache Mutter hin- und hergerissen zwischen der Verpflichtung gegenüber ihrer Familie und der Faszination für das Leben der ReformerInnen. Die Partnerländer der minoritären Koproduktion sind die Schweiz und Deutschland, auf österreichischer Seite produziert Kranzelbinder Gabriele Production.
Drei Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Höhe
von 135.000 Euro.
Franz ist der Kleinste in der Klasse, hat blonde Ringellocken und kriegt eine Piepsstimme wenn er sich aufregt – kein typischer Bub, meinen die Leute. Wie Franz es schafft, sich trotzdem zu behaupten und was er mit seinen besten Freunden Gabi und Eberhard dabei erlebt, soll in 52 Folgen der Kinderbuchadaption GESCHICHTEN VOM FRANZ von Christine Nöstlinger erzählt werden. Die Drehbücher hierzu werden von einem Team rund um Autor Roland Hablesreiter verfasst, die Nikolaus Geyrhalter Film gemeinsam mit der Arx Anima Animation Studio für das Fernsehen entwickelt.
Mit seinem neuen Dokumentarprojekt WIEN/SHANGHAI begibt sich Regisseur, Autor und Produzent Paul Rosdy auf die Spuren dreier nach China geflüchteter ÖsterreicherInnen: die Filmpioniere Jakob und Luise Fleck, die noch in den 1940er Jahren gemeinsam mit Regisseur Fei Mu chinesische Filmgeschichte schrieben, und Ferdinand Adler, Konzertmeister des Shanghai Municipal Orchestra, der chinesischen Waisenkindern Musikunterricht gab.
Autor und Regisseur Benjamin Heisenberg bereitet mit der Nikolaus Geyrhalter Film und Koautor Markus Schleinzer seinen neuen Film DAS SCHWEDISCHE MODELL vor. In der Komödie leben die Eltern Christine und Martin mit ihrem achtjährigen Sohn Oscar das titelgebende Trennungsmodell: Oscar bleibt im Apartment, die Eltern wechseln sich besuchsweise ab. Jedoch weiß der Sohn die neue Situation schon bald für sich selbst zu nutzen.
Drei fiktionale und zwölf dokumentarische TV-Projekte erhalten Förderung in Höhe von
989.958 Euro.
Unter den geförderten Fernsehprojekten befinden sich nach „Todesfrist“ zwei weitere Fälle des ungleichen Ermittlerduos Sabine Nemez und Marten S. Sneijders. In TODESURTEIL, dem zweiten Thriller nach den Vorlagen von Andreas Gruber, setzt Profiler Sneijder seine Studierenden, unter ihnen Kriminalistin Sabine Nemez, auf einen neuen Mordserie an. Im dritten Teil, TODESMÄRCHEN, gibt eine drapierte Frauenleiche Ermittlerin Nemez Rätsel auf, zumal Sneijder mehr über das Verbrechen zu wissen scheint als er seiner Kollegin preisgibt. Josefine Preuß und Raymond Thiry sind wieder in den Hauptrollen zu sehen, Regisseur Christopher Schier inszeniert erneut nach den Drehbüchern von Verena Kurth. Die Dreharbeiten für die Koproduktionen der Münchner Constantin Television und der Wiener epo-film finden im Frühjahr in Wien statt.
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