Waidhofen an der Thaya (OTS) – Die im nördlichen Waldviertel geplante Transitautobahn von Hollabrunn über Gmünd nach Freistadt droht als Teil des „Transeuropäischen Netzes“(TEN) massiven Güterverkehr in die weitgehend unzerstörte Region zu bringen. In Zeiten der Klimakrise und der steigenden Bodenversiegelung ist eine Betonschneise durch die Landschaft ökologischer Wahnsinn. Auch wirtschaftlich bringt die Schneise für die regionale Wirtschaft mehr Nachteile als Vorteile.
Plattformen wie „Lebenswertes Waldviertel“ sowie das „Verkehrs-und Regionalforum Waldviertel“ und auch „Pro Franz-Josefs-Bahn“ schlagen Alarm: Nach der aktuell laufenden „Strategischen Prüfung“ durch Land und Bund droht der Bau der Autobahn in das Bundesstraßengesetz aufgenommen zu werden. Dann wären in der grundsätzlichen Sache alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Die europäischen Klimaziele zur Eindämmung der Treibhausgase stehen jedoch über den Interessen des „Transeuropäischen Netzes“(TEN). Dazu meint Bernhard Schneider, Experte für regionale Entwicklungsprojekte: Der Plan ist nicht in Einklang mit den völkerrechtlichen Verpflichtungen des Klimaschutzes („Paris-Ziele“) zu bringen, die einen deutlichen und dauerhaften Rückgang der Treibhausgasemission vor allem im Verkehrsbereich erfordern.
Natur- und Umweltschutz, Tourismus
Zusammenhängende Waldgebiete und ökologisch wertvolle Wildtierkorridore werden durch eine LKW Transit-Autobahn (Europaspange) zerstört. Laut einer aktuell durchgeführte Umfrage bei über 900 Waldviertel-UrlauberInnen lehnen 88 % der Befragten eine Autobahn im Waldviertel ab. Gerade der sanfte Tourismus und Gesundheitstourismus sichert steigende Besucherzahlen und bietet der Region eine Zukunftsperspektive.
Stellungnahme der Politik
Anläßlich der Nationalratswahl wurden alle Parteien von der Plattform „Verkehrswende“ um Stellungnahme zur Waldviertel Transitautobahn gebeten. Die Grünen und die Neos sprechen sich klar gegen den Bau der Autobahn aus, die SPÖ betont den Ausbau der Schiene und Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene. Die FPÖ „setzt sich bereits seit Jahrzehnten für die Errichtung einer Waldviertel-Autobahn ein“ und die ÖVP meint, „die Errichtung der Waldviertler Autobahn ist vor allem ein lokales und regionales Thema“.
Daher: Die Milliarden, die eine Autobahn kostet, können im Waldviertel für Bildung, Klimaschutz, Energieautarkie, schnelle Bahnanbindung, Datenautobahn und Förderung von Gewerbe und Bio-Landwirtschaft viel besser und nachhaltiger eingesetzt werden.
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