Wien (OTS/SK) – Vermögen ist in Österreich extrem ungleich verteilt. Während das reichste Prozent rund 40 Prozent des Nettovermögens besitzt, haben die unteren 50 Prozent gerade einmal 2,5 Prozent zusammen. Gleichzeitig wird Vermögenseinkommen günstiger besteuert als Arbeitseinkommen. Zusammen mit dem Fehlen einer Erbschaftssteuer wird diese Vermögenskonzentration auch in Zukunft weiter rasant zunehmen. Fakt ist: Durch Arbeit reich zu werden, ist fast unmöglich. ****
Die arbeitende Bevölkerung in Österreich wird sogar doppelt benachteiligt: Neben der steuerlichen Überbelastung des Faktors Arbeit sind ArbeitnehmerInnenrechte von der türkis-blauen Ex-Regierung ausgehöhlt worden. „Die Einführung des 12-Stunden-Tags zeigt die zynische Geringschätzung von ÖVP und FPÖ für arbeitende Menschen: Hinter sogenannter ‚Flexibilisierung‘ und Leistungsgefasel stecken Ausbeutung und Profitgier“, hält JG-Bundesvorsitzende Claudia O’Brien fest. Statt einer 60-Stunden-Woche fordert die JG den 6-Stunden-Tag und die sechste Urlaubswoche für alle.
6 Stunden arbeiten anstatt von 12 bedeutet vor allem eines: 6 Stunden mehr Freizeit für jeden Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin. Um dies zu veranschaulichen, organisierte die JG am 11.9.2019 eine Medienaktion in der Linzer Innenstadt. Passantinnen und Passanten waren dazu aufgerufen, diese Forderung der JG mit Leben zu füllen. Zahlreiche Wünsche und Pläne für die gewonnene Zeit wurden gesammelt und auf Plakate geklebt. „Der Mensch lebt nicht, um zu arbeiten. Das hat diese Aktion wieder deutlich gezeigt. Wer arbeitet, hat auch ein Recht auf Freizeit. Der 6-Stunden-Arbeitstag ist eine machbare und logische Forderung, die wir an eine gerechte Arbeitswelt stellen“, so O’Brien.
Die Teilzeitquote steigt am Arbeitsmarkt seit Jahren an. Die Lebensrealität der Menschen zeigt, dass es von Fall zu Fall entweder die Notwendigkeit oder das Bedürfnis gibt, Arbeitszeit zu reduzieren. Darauf muss die Politik reagieren, um für ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit, unbezahlter Care-Arbeit und Freizeit und für dementsprechende finanzielle Absicherung zu sorgen.
Im Zeitraum von 2003 bis 2017 hat sich die Vergütung eines Vorstandspostens in den wichtigsten börsennotierten Unternehmen des ATX vom 24-fachen des Medianeinkommens auf das 56-fache im Jahr 2017 erhöht, während Reallöhne stagnieren.
„Die Vorteile zunehmender Produktivität und Wirtschaftsleistung müssen endlich auch bei den arbeitenden Menschen ankommen, und zwar in Form von Arbeitszeitverkürzung und höheren Löhnen“, fordert O’Brien.
„Nicht einmal den freien Karfreitag hat die türkis-blaue Ex-Regierung den arbeitenden Menschen gegönnt, sondern wiederum bloß Wirtschaftsinteressen vertreten. Wir verlangen, dass der Karfreitag für alle frei ist und gehen einen logischen Schritt weiter: Sonntag Feiertag heißt Montag freier Tag!“, so die JG-Bundesvorsitzende abschließend.
„Als Junge Generation setzen wir uns für eine moderne Arbeitswelt und gerechte Arbeitsbedingungen ein – gerade jungen Menschen ist eine ausgewogene Work-Life-Balance sehr viel wert“, so Eva Maria Holzleitner, Landesvorsitzende der Jungen Generation Oberösterreich und Landesspitzenkandidatin der SPÖ Oberösterreich.
Immer häufiger absolvieren junge Menschen Praktika, weil sie als Einstiegshilfe in den Arbeitsmarkt gesehen werden oder für die Ausbildung benötigt werden, doch die Realität sieht anders aus. Unter- und unbezahlte Praktika stehen oftmals auf der Tagesordnung.
„Viele PraktikantInnen sind mit mangelnder sozialer Absicherung, Umgehungs- und Kettenverträgen konfrontiert und werden oft schlecht oder gar nicht entlohnt. Dies muss endlich der Vergangenheit angehören. Denn vollwertige Arbeit muss auch vollwertig entlohnt werden“, so Holzleitner.
Zu den Personen:
Claudia O’Brien ist seit 2018 Bundesvorsitzende der Jungen Generation, des Jugendreferats der SPÖ, und kandidiert bei der Nationalratswahl auf Platz 15 der SPÖ-Bundesliste.
Eva Maria Holzleitner ist seit 2017 Abgeordnete zum Nationalrat, Landesvorsitzende der JG OÖ und kandidiert bei der Nationalratswahl auf Platz 2 der Landesliste Oberösterreich.
Fotos: https://www.flickr.com/photos/183915425@N04/
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