Leichtfried/Kostelka: SPÖ fordert „Verbot von Altersdiskriminierung“ in Verfassungsrang

Wien (OTS/SK) – „Wir möchten das ‚Diskriminierungsverbot aufgrund des Alters‘ in der Bundesverfassung verankern und eine Ausweitung davon im Gleichbehandlungsrecht auch auf Bereiche außerhalb der Arbeitswelt“, so der stv. SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried im Pressegespräch am Dienstag. Weiters fügte er hinzu: „Als weitere Maßnahmen wollen wir eine bundesweite Anti-Diskriminierungskampagne, die Menschen bei ihrer Hilfesuche mit Schwerpunkt ‚Altersdiskriminierung von Frauen‘ unterstützt. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft soll entsprechend den regionalen Anforderungen personell aufgestockt werden.“ Unterstützung zu diesen Forderungen bekam Leichtfried vom Präsidenten des Pensionistenverbandes, Peter Kostelka, der hinzufügte: „Oft bekommen ältere Menschen trotz guter Bonität keinen Kredit oder keine Kreditkarte mehr, keinen Mietwagen oder erfahren große Nachteile bei Versicherungen. Sie werden bei medizinischen Behandlungen benachteiligt oder altersbedingt aus dem Job gemobbt. Nicht in allen Bereichen kann rechtlich dagegen vorgegangen werden, es braucht ein gesellschaftliches Umdenken.“ ****

„Das Phänomen Altersdiskriminierung nehmen 14 Prozent der über 50-jährigen bewusst wahr, die Dunkelziffer ist viel höher“, so Leichtfried und fordert jetzt rechtliche Maßnahmen um gegen Altersdiskriminierung vorzugehen. Seit vielen Jahren setzt sich die SPÖ für Maßnahmen gegen Altersdiskriminierung ein, im „freien Spiel der Kräfte“ hofft er auf die Umsetzung des Gesetzes, mit der Unterstützung durch weitere Parlamentsfraktionen. Da das Gleichbehandlungsrecht nur den Bereich der Arbeitswelt betrifft, fordert Leichtfried hier einen Ausbau in den Dienstleistungsbereich.

Der PVÖ-Präsident Kostelka kennt die Probleme, die auf ältere Menschen zukommen: „Nur eine Bank sagt offen, dass Kredite bis zum 80. Lebensjahr zurückgezahlt werden müssen, viele andere handeln aber verdeckt so. Dieses Problem spinnt sich so weiter durch den Alltag.“ Er sieht das Problem aber nicht nur als ein rechtliches, sondern als ein gesellschaftliches. In diesem Bereich soll auch mit einer Kampagne angesetzt werden, die die Wertschätzung von Menschen in höherem Alter fördern und falsche und abwertende Stereotype abbauen soll. „Nur drei bis vier Prozent der älteren Menschen nutzen einen Rollator, aber die Symbolik steht für eine ganze Generation“, so Kostelka. (Schluss) hc

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