Wien/Graz/Linz (OTS) – Die Hochschüler_innenschaften der Medizinischen Universitäten Wien, Graz und der Medizinischen Fakultät Linz sprechen sich für einen freien und offenen Hochschulzugang in Österreich aus. In diesem Zusammenhang muss jedoch die spezielle Situation der Medizinischen Universitäten mit jährlich etwa zehn Mal so vielen Bewerber_innen wie Studienplätzen berücksichtigt werden. Aufgrund dieser Situation halten wir die Beibehaltung von Aufnahmeverfahren für Human- und Zahnmedizin an den Medizinischen Universitäten für derzeit unabdingbar, um eine hohe Qualität der Studien gewährleisten zu können, so Johannes Schmid, Vorsitzender der ÖH Med Wien.
Die genaue Ausgestaltung der Aufnahmeverfahren soll seitens der Universitäten unter Heranziehung wissenschaftlicher Evaluation stetig optimiert werden, stellt Yannick Suhr, stellvertretender Vorsitzender der ÖH Med Wien, klar. Anstelle von punktueller Überprüfung von reproduziertem Wissen fordere man ein Aufnahmeverfahren, das Kompetenzen abprüft, die zukünftige Ärzt_innen haben sollen. Dabei sei auch auf soziale Aspekte Bedacht zu nehmen – eine Selektion nach sozialem Status durch das Aufnahmeverfahren dürfe hier nicht stattfinden, ergänzt Johanna Brehmer, Vorsitzende der ÖH Med Graz. Einen weiteren Schwachpunkt des Aufnahmeverfahrens sehen wir derzeit in dem Testabschnitt, der die sozial-emotionalen Kompetenzen der Studienbewerber_innen prüfen soll, führt Brehmer fort. Auch hier sehe man die Universitäten in der Pflicht, diese Testteile kritisch zu hinterfragen, und anhand empirischer Daten ein adäquateres und zielführenderes Verfahren zu integrieren.
Den lokalen Hochschüler_innenschaften ist die Vermeidung einer Selektion nach sozialem Status ein wichtiges Anliegen. Man sei daher selbstverständlich weiterhin bestrebt, Informationen für Studienbewerber_innen anzubieten, z. B. im Rahmen von Schulbesuchen, Informationsveranstaltungen oder der Bereitstellung von kostenlosen Skripten und Videos, hält Raphael Loisl, Vorsitzender der ÖH Med Linz, fest. Jedoch sollten vor allem Informationsveranstaltungen für Studienbewerber_innen durch die Medizinischen Universitäten ausgeweitet werden, da es eigentlich deren Aufgabe ist, möglichst faire Bedingungen für alle Bewerber_innen zu schaffen, schließt Loisl ab.
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