Wien/Purkersdorf (OTS) – Am Samstag, 3. August 2019, ab 10.30 Uhr findet die bereits traditionelle Einbaum-Regatta im Rahmen des Pfahlbau Festes in Seewalchen am Attersee statt. Internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie das Team um die Direktorin des Ötzimuseums in Bozen und den „Leibarzt“ Ötzis bis hin zu Grabungsteams, aber auch Mannschaften lokaler Vereine und Gemeinden kämpfen um den Titel des „Staatsmeisters im Einbaum“. Der Abend wird mit Musik von der Seebühne und einem Feuerwerk weitere Höhepunkte bieten. Organisiert wird das Welterbefest samt Regatta vom Verein Pfahlbau am Attersee, der sich ganz der Erhaltung der zum UNESCO-Welterbe zählenden prähistorischen Pfahlbauten am Attersee verschrieben hat. Die mächtigen Holz-Boote stammen aus den Wäldern der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die auch den Attersee nachhaltig bewirtschaften.
Einbaum-Rennen mit Urbooten aus Tannenholz
Die vor rund drei Jahren gefertigten Einbäume bestehen aus einem einzigen Stamm – vor rund 8.000 Jahren waren diese einfachen Boote das wichtigste Verkehrsmittel an den Gewässern des Alpenraums. Für die Einbäume haben die Bundesforste im Forstrevier Loibichl zwei besonders monumentale Baumexemplare geerntet. Mit einer Höhe von fast 50 Metern und einem Umfang von bis zu 3,4 Metern sind die beiden Weiß-Tannen in ihren Dimensionen einzigartig. Einer der beiden Stämme wurde dann unter fachkundiger Anleitung des Experimentalarchäologen Wolfgang Lobisser von der Universität Wien nach dem Vorbild der Pfahlbauer in der Jungsteinzeit mit prähistorischem Werkzeug aus Holz, Stein, Eisen oder Bronze gefertigt. Der andere wurde maschinell bearbeitet. In kürzester Zeit mussten sich aber auch die Motorsägenmeister viele Vorteile der historischen Arbeitsschritte eingestehen. Die Einbäume sind jederzeit am Panoramasteg in Seewalchen zu besichtigen, sind aber auch fixer Bestandteil bei Führungen. Geschichtsbegeisterte Sportler können sie auch ausleihen.
Zeitreise in die Steinzeit beim Pfahlbau Seefest
Beim Welterbefest der besonderen Art werden die Besucherinnen und Besucher außerdem auf eine Zeitreise in die Steinzeit entführt und können Geschichte hautnah erleben. Kinder können Steinzeitkeramikkrüge töpfern, man erfährt wie die Einbäume gefertigt wurden und Holz mit Steinen bearbeitet wurde. Ebenso erlebt man die jahrtausendealte Technik des Bronzegusses aus nächster Nähe.
UNESCO-Weltkulturerbe Pfahlbauten am Attersee
Der Attersee ist mit einer ungeheuren Menge von 25-30 heute bekannten Siedlungen das jungstein- und bronzezeitliche Pfahlbauzentrum Österreichs. Speziell am Nordende des Attersees befindet sich die Mehrzahl der prähistorischen Siedlungen. Vergraben in den Sedimenten des Seebodens blieben die Reste der Holzbauten sowie deren Inventar unter Wasser über Jahrtausende konserviert. Seit 2011 drei Pfahlbaustationen am Attersee zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden hat sich eine spür- und erlebbare Geschichtsbegeisterung in Seewalchen breitgemacht. Tausende Besucherinnen und Besucher nahmen schon an den Pfahlbau Zeitreisen teil. Ein besonderes Erlebnis für Familien sind dabei die Aktivelemente. So werden Feuersteinmesser nachgebaut, Feuer ohne Feuerzeug oder Zünder entfacht und viele Details zur Geschichte des Lebens am Attersee in den letzten 6.000 Jahren gezeigt. Sämtliche Vermittlungsangebote können beim Verein Pfahlbau gebucht werden. Darüber hinaus gibt es mittlerweile einen Pfahlbauschnaps, Pfahlbaupralinen und im Cafe Eiszeit an der Seewalchener Promenade auch einen Pfahlbau-Eisbecher.
[Pressefotos] (https://www.bundesforste.at/index.php?id=925)
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