Wien (OTS) – Die moderne Tierschutzbewegung hatte schon immer ein Augenmerk auf das Leid von Tieren in den Versuchen für die Wissenschaft und Forschung. Bis heute setzt man sich für eine Vermeidung von unnötigen Experimenten ein und für eine Verbesserung der Bedingungen für die Tiere.
Tierversuchsstatistik 2018
Im Jahr 2018 wurden 237.727 Tiere für Versuche verwendet – immerhin eine Reduktion um 26.344 Tiere im Vergleich zum Vorjahr 2017! Dabei entfiel ein Großteil der Summe wie schon in den letzten Jahren auf Mäuse (194.273). Beinahe die Hälfte von ihnen wurde genetisch verändert (85.381). Mehr als 12.000 Mäuse wurden überhaupt nur zum Erhalt dieser genetisch veränderten Kolonien gezüchtet und verwendet (mehr als 29.000 im Jahr 2017). Bei den meisten Tierarten konnte ein Rückgang zu 2017 verzeichnet werden, besonders die Zahl der verwendetet Fische nahm allerdings zu (Zuwachs um 7.514 auf insgesamt 28.441 Tiere).
Kaninchen-Pyrogentests als besonderer Erfolg
In den letzten Jahren hatten Aktivist_innen des VGT sich besonders gegen die Verwendung von Kaninchen in Pyrogentest eingesetzt. Diese Versuche werden zur Überprüfung von Medikamenten und anderen Stoffen eingesetzt, um das Vorhandensein von fiebererregenden Bestandteilen auszuschließen. Bereits seit mehreren Jahren gibt es offiziell anerkannte Methoden, die ohne Kaninchen auskommen. Besonders der MAT (Monocyten-Aktivierungstest) kommt dabei völlig ohne tierische Bestandteile aus. Laut dem österreichischen Tierversuchsgesetz sind Tierversuche nicht erlaubt, wenn es entsprechende Alternativen gibt.
„Im letzten Jahr haben wir bei den Pyrogentests einen großen Erfolg erreicht! Statt mehr als 9.000 Tiere im Jahr 2017 wurden letztes Jahr nicht einmal mehr 2.000 verwendet“, freut sich Aktivistin Lena Remich. „Weggefallen sind jene Kaninchen-Pyrogentests, die auf Basis von EU-Vorschriften durchgeführt wurden – hier werden nun wohl endlich Alternativen eingesetzt.“
Schon 2018 und auch in diesem Jahr hatten Tierschützer_innen des VGT mehrmals gegen Kaninchen-Pyrogentests protestiert und mehrere tausend Unterschriften sammeln können.
Tierschutz-Anstrengungen gehen weiter
Die Umsetzung der bekannten „3 R“ („Reduce, Refine, Replace“ – Reduzieren, Verfeinern, Ersetzen), die in der Tierversuchsbranche eigentlich maßgebliche Regel sein sollte, muss immer noch von Tierschützer_innen gefordert werden. Einen Kriterienkatalog, der den Nutzen von Experimenten mit dem verursachten Tierleid abwägt, gibt es immer noch nicht. Die Grundlagenforschung ohne konkrete Aussichten auf Nutzen für Menschen oder andere Tiere macht immer noch die Mehrheit der Tierversuche aus (118.678 im Jahr 2018).
„Deshalb wird unser Aktivismus auch in nächster Zeit weitergehen! Auf Erfolgen wie bei den Kaninchen-Pyrogentest werden wir uns nicht ausruhen“, so Remich abschließend.
[Tierversuchsstatistik 2018
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