Wien (ots/PRNewswire) – 33% der befragten Lieferanten in den USA, 34% in Kanada und 40% in Mexiko gehen für das zweite Halbjahr 2019 von einer steigenden Zahl von Kunden mit mehr als 90 Tagen Zahlungsverzug, und damit einhergehenden Problemen beim Management von Cashflow und Zahlungsdauer aus. In den USA erwarten 83% der Befragten im Metallsektor, 40% im Bausektor und 33% im IKT/Elektroniksektor eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens. In Kanada ist dies bei drei von fünf Befragten in der Bauwirtschaft der Fall. In Mexiko erwarten 64% der befragten Lieferanten im Maschinenbau, und 54% sowohl im Konsumgüter- als auch im Bausektor eine Verlängerung der Inkassozeit für überfällige B2B-Forderungen.
„Nach zehn Jahren rückläufiger Insolvenzen in Folge werden die Zahlungsverzögerungen in Nordamerika in den kommenden Monaten voraussichtlich zunehmen. Dies bedeutet eine eindeutige Trendwende gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus der sich regelmäßig ändernden Handelspolitik der US-Regierung und der konjunkturellen Abschwächung der Weltwirtschaft. Sie werfen nicht nur einen dunklen Schatten auf die Insolvenzperspektiven, sondern belasten auch den Welthandel stark. Dadurch sind die nordamerikanischen Unternehmen stärker dem Risiko von Forderungsausfällen bei B2B-Kunden ausgesetzt. Die effektive Verwaltung von Zahlungsausfällen ist einer der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. In dieser Hinsicht bleibt die Kreditversicherung das wirksamste Instrument für den sicheren Aufbau des firmeneigenen Kreditmanagements“, sagt David Huey, Atradius Regional Director für die USA, Kanada und Mexiko.
Kreditkonditionen auf dem Prüfstand
Da die Teilnehmer der Zahlungsmoral-Studie von einer längeren Forderungsdauer sowie einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ausgehen, planen sie, ihren Cashflow stärker zu schützen. So gaben 38% der Befragten in Mexiko, 35% in den USA und 30% in Kanada an, die Bonität ihrer Käufer häufiger überprüfen zu wollen, bevor sie ihnen Kreditkonditionen anbieten. 33% der kanadischen Befragten, 28% in den USA und 18% in Mexiko planen außerdem, ihre Rückstellungen für Forderungsausfälle zu erhöhen.
Positive Entwicklung der Exporte innerhalb der USMCA-Zone
Die Umfrageergebnisse sind unter anderem deswegen besonders aufschlussreich für die Situation in den USA, Mexiko und Kanada (USMCA-Region), da mehr als die Hälfte der Exporte von 56% der befragten Lieferanten in die USMCA-Region selber geht. Zudem handeln 18,3% der Befragten (gegenüber 16,5% vor einem Jahr) ausschließlich innerhalb dieser Region. Auch wenn es noch früh sein mag Schlussfolgerungen zu ziehen, scheint das USMCA-Freihandelsabkommen gut für den intraregionalen Handel der beteiligten Länder zu sein. Für 87% der befragten Lieferanten in Mexiko (gegenüber 81,5% im Vorjahr) und 92% in Kanada (gegenüber 90% im Vorjahr) haben sich die Exporte in die USA im vergangenen Jahr entweder erhöht oder nicht verändert. Sieben von zehn befragten Lieferanten nannten sowohl wirtschaftliche Gründe als auch die Handelspolitik der US-Regierung für diese erneute Stabilität.
Das Atradius Payment Practices Barometer ist eine jährliche Umfrage der Atradius N.V. zu den B2B-Zahlungspraktiken. Die Americas-Ausgabe untersucht das Zahlungsverhalten in Brasilien, Kanada, Mexiko und den USA. Die diesjährige Umfrage wurde rund sechs Monate nach Abschluss des USMCA-Handelsabkommens durchgeführt.
Über Atradius
Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter www.atradius.at.
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