Einigung bei KV Privatforste

Wien. (OTS) – Die Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände der Land-und Forstwirtschaft in Österreich und die Gewerkschaft PRO-GE einigen sich am 12. Juni 2019 auf eine Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne um 2,4 Prozent und eine zusätzliche Einmalzahlung von 50 Euro.

In Anbetracht der aktuellen sehr schwierigen und herausfordernden wirtschaftlichen Situation gab es zwischen der Gewerkschaft PRO-GE und der Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände (AGV) seit Jänner keine Einigung hinsichtlich eines Lohnabschlusses für die privaten Forstarbeiter. Von Arbeitgeberseite gab es eine Empfehlung, die kollektivvertraglichen Löhne freiwillig um 2,4 Prozent zu erhöhen.

Trotz verhärteter Fronten brachte schließlich eine sozialpartnerschaftliche Verhandlungsrunde am 12. Juni eine Einigung. Demnach erhalten die Forstarbeiter zusätzlich eine Einmalzahlung mit dem Weihnachtsgeld in der Höhe von 50 Euro. Im Gegenzug kann eine Unterschreitung der Mindestarbeitszeit erfolgen, wenn ganztägiger Zeitausgleich vereinbart wird, dies liegt in beiderseitigem Interesse. Darüber hinaus gab es weitere (aufgrund gesetzlicher Änderungen) inhaltliche Adaptierungen. Der Abschluss war nur im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für die Branche und der gegenseitigen sozialpartnerschaftlichen Wertschätzung möglich.

Die beiden Verhandlungsleiter Johannes Thurn-Valsassina (AGV) und Josef Reisenbichler (PRO-GE) konnten vor der letzten KV-Runde die Irritationen der vergangenen Monate ausräumen und so den Weg zur Einigung ebnen.

Die Situation der österreichischen Forstwirtschaft ist heuer äußerst prekär. Die Windwürfe im Süden von Österreich, der Borkenkäferbefall und die Trockenheit der letzten Monate stellen die Forstbetriebe vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Insbesondere die Schadholzmengen im benachbarten Ausland verschärfen die Lage noch gemein. Ein massiver Preisverfall und ein Mehraufwand für die Schadholzaufarbeitung und die Käferbekämpfung belasten die Betriebe schwer. Mehr denn je sind jedoch auch die Forstarbeiter gefordert, diese Herausforderungen zu meistern. Mit ihrem Einsatz und ihrem fachlichen Wissen tragen diese entscheiden dazu bei, die aktuellen Probleme zu meistern.

Trotz der unterschiedlichen Betrachtungsweisen in den letzten Monaten und einzelner Irritationen hat man sich darauf verständigt, den Weg des respektvollen Umgangs und einer Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe gemeinsam weiter beschreiten zu wollen. Sowohl arbeitnehmer- als auch arbeitgeberseitig ist man davon überzeugt, mit diesem Abschluss eine gute kollektivvertraglich abgesicherte und verbindliche Regelung für die Arbeitnehmer in der Forstwirtschaft gefunden zu haben.

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