Wien (OTS/RK) – Was schätzen sie an Ihrer Stadt, wo sehen Sie Herausforderungen? Das fragten Stadt Wien und Uni Wien gemeinsam mit dem IFES (Institut für empirische Sozialforschung) bei der großangelegten Studie zu „Leben und Lebensqualität in Wien 2018“ ab. 8.450 Wienerinnen und Wiener gaben zwischen März und Dezember 2018 Auskunft zu ihrer Zufriedenheit mit u.a. Wohnumgebung, Arbeitssituation, Kinderbetreuungsangebot, Gesundheitsversorgung, Mobilität, Freizeit und Umwelt. Jetzt liegen die ersten ausgewerteten Ergebnisse der Umfrage vor.
„Die Lebensqualitätsstudie für Wien zeigt: die Wienerinnen und Wiener leben gerne in ihrer Stadt“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, „der Stadt gelingt es, die hohe Lebensqualität für alle Wienerinnen und Wiener zu gewährleisten.“
Für den Bürgermeister ist die breit angelegte Studie Gradmesser und Handlungsanleitung gleichzeitig: „Es ist wichtig, dass wir Politik auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse betreiben und nicht aus dem Bauch heraus.“ So sollen die Erkenntnisse aus dem umfangreichen Fragebogen mit mehr als 120 Einzelfragen in die Entscheidungen der Politik einfließen und die Maßnahmen der Stadtverwaltung unterstützen.
Die Studie wird in regelmäßigen Intervallen von fünf Jahren durchgeführt, um Entwicklungen in der Stadt nachzuzeichnen. Um ein möglichst breites Bild zu liefern, wurden von den WissenschafterInnen der Uni Wien und des IFES in 120 detaillierten Fragen insgesamt 19 Bereiche abgefragt. Diese umfassen u.a. die Themen Wohnen, Arbeit, Familie, Kultur, Freizeit, Gesundheit, Bildung, Frauen, Soziales, Umwelt, Stadtplanung bis Infrastruktur. Abgefragt wird dabei in Form von Schulnoten von 1 („sehr gut“) bis 5 („sehr schlecht“).
Erstmals wurde bei der aktuell vorliegenden Studie 2018 auch die Einstellung der Wienerinnen und Wiener zur wachsenden Stadt abgefragt. Das Ergebnis: 72 Prozent stehen dem Wachstum Wiens positiv gegenüber. „Das zeigt, dass die Vorteile der wachsenden Stadt von den Wienerinnen und Wienern wahrgenommen werden“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig. Die designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein:
„Wien meistert die Herausforderungen der wachsenden Stadt gut und zur Zufriedenheit der Bevölkerung. Neun von 10 WienererInnen leben sehr gerne oder gerne in Wien. Dieses Ergebnis ist angesichts der großen Veränderungen der vergangenen Jahre einfach großartig.“
Besonders groß ist die Zufriedenheit mit dem Kulturangebot in der Stadt, dem Freizeitangebot und im Bereich Mobilität. Speziell mit dem Öffentlichen Verkehr, mit dem Radwegenetz, und mit den Gehsteigen und Gehwegen ist die Zufriedenheit der WienerInnen hoch. Für das Kulturleben in der Stadt und das Freizeit-Angebot vergeben mehr als 90 Prozent die Noten 1 und 2. Ähnliche Top-Werte gibt es für Bim, Bus und U-Bahn. Die sehr guten Noten für das Verkehrsangebot ziehen sich in den Umweltbereich weiter: 8 von 10 Wienerinnen und Wienern bewerten die Umweltqualität der Stadt als „sehr gut“ bzw. „gut“. „Die steigende Zufriedenheit der WienerInnen im Bereich Mobilität und Umwelt sehe ich als klaren Auftrag den eingeschlagenen Weg fortzuführen und noch stärker unter dem Aspekt der Klimakrise zu forcieren“, ergänzt Hebein.
53 Prozent der Befragten sind mit den Wohnmöglichkeiten in Wien „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, 76 Prozent bewerten ihre eigene Wohnsituation „sehr gut“ oder „gut“. Allerdings steigt die Zahl jener, die durch steigende Mieten am privaten Wohnungsmarkt unter Druck kommen. Das spiegelt sich auch im Studien-Ergebnis wider. „Wir werden nicht locker lassen und setzen weiter konsequent auf den geförderten Wohnbau. Auch mit dem Wien-Bonus können sich die Wienerinnen und Wiener sicher sein, dass sie künftig noch schneller zur Genossenschafts- oder Gemeindewohnung kommen“, sagt Ludwig.
Die Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener betreffend Bildung, das Angebot an Schulen oder Kinderbetreuung bleibt bei der Umfrage 2018 im Vergleich zu 2013 auf gleich hohem Niveau: acht von zehn bewerten das Angebot an Wiens Schulen „sehr gut“ oder „gut“. Wien wird auch immer kinderfreundlicher, sagen die Befragten: 2013 gaben 57 Prozent an, Wien sei eine kinderfreundliche Stadt – bei der aktuellen Umfrage klettert der Wert auf 65 Prozent.
„Wir haben in den letzten Jahren das Schulneubauprogramm stark weiterbetrieben und allein im letzten Jahr 100 neue Klassen errichtet“, sagt Bürgermeister Ludwig. „Mit dem Angebot der Campus-Schulen, der Bildungsgrätzl und dem Ausbau des Gratis-Kindergartens sind wir auf dem richtigen Weg. Wien soll nicht nur eine kinderfreundliche Stadt bleiben – wir wollen, dass alle jungen Wienerinnen und Wiener die besten Chancen haben. Deshalb investieren wir in den nächsten Jahren mehr als 700 Millionen Euro in das Bauen neuer Schulen und Bildungseinrichtungen. Außerdem kommen ein neues Berufsschulzentrum in Aspern und die bafep, die Ausbildungsstäte für angehende KindergartenpädagogInnen, bekommt einen neuen Standort“, sagt Bürgermeister Ludwig.
Leicht rückläufig im Vergleich zur Studie 2013 ist die Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener mit dem Gesundheitswesen. 73 Prozent geben Wiens Gesundheitseinrichtungen heute die Note 1 oder 2. Der leichte Rückgang bei der Zufriedenheit hängt mit dem starken Bevölkerungswachstum der Stadt in den letzten fünf Jahren zusammen, auf den Wien reagiert, sagt Ludwig: „Mit der Inbetriebnahme der neuen Klinik Floridsdorf bekommen die Wienerinnen und Wiener jetzt das modernste Spital Österreichs und damit die beste Gesundheitsversorgung.“
Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt und in der Wohnumgebung ist deutlich gestiegen. 73 Prozent der Wienerinnen und Wiener fühlen sich in ihrem Grätzel „sehr sicher“ oder „sicher“. 70 Prozent der Wienerinnen und Wiener vergeben Bestnoten auf die Frage nach der allgemeinen Sicherheit in der Stadt. Apropos Nachbarschaft:
77 Prozent geben an, sie können die Menschen in ihrer Nachbarschaft „gut“ oder „sehr gut“ leiden.
Wien lockt mit Jobchancen und ist Wirtschaftsmotor: Die Zufriedenheit mit den Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt bleibt konstant hoch. Aktuell sehen 69 Prozent „gute“ oder „sehr gute“ Jobchancen in der Stadt – nur eine/r aus zehn Befragten ist mit den Arbeitsmöglichkeiten unzufrieden (Note 4 oder 5).
Auch gut schneidet die Stadtverwaltung bei den Wienerinnen und Wienern ab. Vor allem mit ihren Online-Angeboten kann die Stadt Wien punkten. Die Zufriedenheit mit der Stadtverwaltung insgesamt kletterte von 56 Prozent auf 60 Prozent. Immer zufriedener sind die Wienerinnen und Wiener laut Umfrage mit der BürgerInnen-Nähe der Verwaltung: Mehr als jede/r zweite Befragte gibt hier die Noten „gut“ oder „sehr gut“. Gute Noten gibt es auch für das Online-Informationsangebot der Stadtverwaltung – 76 Prozent sind damit zufrieden bzw. sehr zufrieden.
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