Dziedzic/ Vana: Erster Mensch mit drittem Geschlechtseintrag in Österreich eingetragen

Wien (OTS) – Nachdem der VGH bereits Sommer 2018 erfolgte hat nun Alex Jürgen als erster Mensch in Österreich eine Geburtsurkunde mit divers und einen Pass mit x als Geschlechtseintrag.

„Ich freue mich mit Alex. Das ist ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt für die Sichtbarkeit von intergeschlechtlichen Personen in Österreich. Es geht aber um mehr, als die Anerkennung von geschlechtlicher Vielfalt, es geht um Rechtssicherheit und das Recht auf Unversehrtheit,“ so Ewa Dziedzic, Bundesrätin der Grünen und Sprecherin der Grünen Andersrum.

„Wir Grüne kämpfen seit Anbeginn für die Rechte von Trans- und Inter*personen. Es ist untragbar, dass die österreichische Politik wieder durch ein Gerichtsurteil gezwungen werden musste, Menschenrechte zu wahren. Wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe hat es diese nicht geschafft politische Lösungen zu finden und umzusetzen. Aber: Die Umsetzung des VfGH Urteils zum Dritten Geschlecht seitens Innenminister Kickl ist trotzdem unzureichend. Da gibt es Nachholbedarf. Ich möchte, dass intergeschlechtliche Personen selbstbestimmt, nicht pathologisiert in Österreich leben können und es für die leicht zugänglich ist, den Geschlechtseintrag regeln zu können. Das ist tatsächlich nach wie vor nicht der Fall. Die Umsetzung des VGH Urteils trägt deutlich eine türkis-blaue Handschrift und wird nicht dazu beitragen, dass Stigmatisierung von intergeschlechtlichen Personen abnimmt. Im Gegenteil: die ganze Debatte zeigt, wie wenig geschlechtliche Vielfalt von der Österreichischen Regierung anerkannt wird.“

Resolution des Europäischen Parlamentes

Im Februar diesen Jahres hat das Europäische Parlament in Straßburg die erste Resolution zu den Menschenrechten von intergeschlechtlichen Personen angenommen.

„Das Europäische Parlament ist im Februar diesen Jahres mit gutem Beispiel voran gegangen und hat eine Resolution zu den Rechten von intergeschlechtlichen Menschen mit deutlicher Mehrheit angenommen. Sie fordert ein Verbot von Zwangsoperationen und Zwangsbehandlungen an intergeschlechtlichen Menschen und ruft alle Mitgliedsstaaten dazu auf, schnellstmöglich die gesetzliche Anerkennung der körperlichen Unversehrtheit von intergeschlechtlichen Menschen sicherzustellen. Damit ist das Europäische Parlament einmal mehr Motor für Gleichstellungspolitik und Diskriminierungsfreiheit,“ so Monika Vana, Grüne Europaabgeordnete und Vizepräsidentin der Grünen/EFA-Fraktion.

„Die Resolution ist ein europäischer Meilenstein und eine klare Aufforderung an die österreichische Regierung. Der nun ergangene Erlass ist auch aus Sicht der europäischen Resolution unzureichend und es ist traurig, dass bisher mit Malta und Portugal nur zwei europäische Mitgliedsstaaten ein Verbot von nicht konsensualen Angleichungen und Maßnahmen erlassen haben. Das ist in Österreich dringend notwendig! Immer wieder zeigt sich: Diese EU Wahl ist eine Richtungsentscheidung: Weiter #backlash oder Europa so verändern, dass Menschenrechte eingehalten werden.“

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